Voliere und die Einrichtung

Innenhaltung

  • Mindestmaße 1 x 1 x 2 m (L/B/H)
  • Maschenweite max. 1,5 cm
  • 2 Seiten geschlossen (kein Muss, aber viele Hörnchen fühlen sich sicherer)
  • keine direkte Sonneneinstrahlung
  • nicht direkt neben der Heizung

(Danke an Vanessa, Melanie und Editha zur Verfügungstellung der Bilder ihrer Volieren)

 Außenhaltung

  • Mindestmaße 2 x 2 x 2 m (L/B/H), umso größer umso besser, da hier der Freilauf weg fällt
  • 2 Seiten geschlossen, damit kein Durchzug entstehen kann
  • ein Dach
  • Maschenweite nicht viel größer als 1 cm, um Feinde von Außen keine Einbruchschance zu bieten
  • auch hier gilt es, auf die Sonne zu achten. Es muss immer Schatten in der Voliere vorhanden sein
  • fester Boden, der das Ausbrechen vom Hörnchen sowie das Einbrechen von außen unterbindet
  • evtl. eine Schleuse, um gefahrlos in die Voliere zu gelangen

Käfigeinrichtung

  • mehrere Häuschen (min 3) auf verschiedenen Höhen angebracht.
    Am Besten geeignet sind Vogelnistkästen.
  • Hängematten
  • Nistmaterial zum Auspolstern der Häuschen.
    Z. B. unbedrucktes Klopapier oder Küchenpapier.
  • mehrere Äste (ungespritzt) und dickere Seile zum Klettern und Nagen
  • Bretter als Sitzgelegenheit
  • Futternapf
  • Wassernapf oder Tränke
  • Toilette (Hamstertoilette)
  • eine große Buddelkiste mit Erde (naturbelassen, ungedüngt!!!)

Achtung!

Bietet dem Streifenhörnchen genug Freilauf an, dadurch kann es seinen Bewegungsdrang ausleben.

Ein Laufrad (egal welche Größe) hat in der Voliere nichts zu suchen. Dieses ist ungesund für den Rücken!!!

Des Weiteren bitte auf Hamsterwatte verzichten, da das Material unverdaubar ist.

Wichtig ist auch bei Hängematten, auf die Nähte zu achten, die Füße können sich sonst verheddern.

haengematte

Eine Volierentour via Video

(Dieses Videos wurde uns freundlcherweise zur Verfügung gestellt.
Weitere Videos zum Streifenhörnchen Neo im YouTube Kanal von Madame Horn)

Allgemeines

Das Streifenhörnchen hat unterschiedliche Unterarten. Hier wird speziell nur auf das asiatische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus) auch Burunduk genannt, eingegangen.

Natürlicher Lebensraum

Streifenhörnchen bewohnen die nord- und ostasiatische Nadel- und Mischwälder.

Sie leben in lockeren Kolonien, wobei jedes Tier ein Territorium von ca. 2.000 m² bis 5.000 m² besitzt.

Dieses Territorium wird bei Eintreten der Geschlechtsreife streng verteidigt. Dabei kann es zu Kämpfen kommen, die blutig und schlimmsten Falls auch mit dem Tod enden können.

Deshalb müssen Streifenhörnchen in der Heimtierhaltung immer strikt allein gehalten werden!!!

Im Grunde sind Streifenhörnchen Erdbewohner, die in einem meterlangen Tunnelsystem hausen.

Hier legen sie sich verschiedene Höhlen an, z.B. eine Vorratskammer, eine Schlafkammer, eine Toilettenkammer usw.

Trotzdem sind sie gute Kletterer und fühlen sich oft in höheren Ebenen wohl, da sie dort einen besseren Überblick haben.

Lebenserwartung

Im Durchschnitt werden sie 6 bis 8 Jahre alt.

Anatomie

Streifenhörnchen werden zwischen ca. 20 und 30 cm (mit Schwanz) groß und haben ein Gewicht von ca. 70 bis 140 g.

Farbschläge

Es gibt sie in 3 Farbschlägen:

Natur Zimt Weiß

Farbschlag: natur

Maya (Besitzerin Nadja)

Farbschlag: zimt

Billy (Besitzerin Editha)

Farbschlag: weiß

Eleonore (Besitzerin Steffy)

Typische Charaktereigenschaften

Man muss sich bei der Anschaffung im Klaren sein, das nicht alle Streifenhörnchen zahm werden.

Zahm

Manche klettern auf ihren Haltern rum, andere nehmen Leckerchen aus der Hand, wieder andere lassen sich richtig streicheln und halten vielleicht auch mal ein Schläfchen auf dem Besitzer.

Es kann aber auch das Gegenteil eintreten und das Hörnchen wird sich nie anfassen lassen. Es gibt auch ganz scheue Tiere, die sich während der Anwesenheit von Personen im Raum überhaupt nicht blicken lassen.

Während der Paarungszeit können weibliche Hörnchen zwitschern. Sie signalisieren so ihre Bereitschaft zur Paarung und machen auf sich aufmerksam.

Des Weiteren sollte man wissen, dass viele Streifenhörnchen im Herbst ein aggressives Verhalten an den Tag legen – liebevoll das Herbsteln genannt. Der Winter steht bevor und das Hörnchen verteidigt sein Revier, geschweige denn seine sorgfältig angelegten Vorräte. Aus den sonst so süßen Kleinen können auf einmal richtige Monster werden, die auch vor Menschen nicht zurück schrecken. Bisswunden und angefaucht werden, können an der Tagesordnung stehen.

Streifenhörnchen haben Backentaschen und sammeln hiermit ihre Vorräte. Auf diesem Foto kann man die Hautfalten der Backentaschen gut erkennen:

Da hilft dann nur Käfigarrest, bis das Tier sich wieder beruhigt hat.

Manche der Hörnchen halten eine Winterruhe. Diese kann von Oktober bis März dauern. Sie fahren ihre Körpertemperatur und den Stoffwechsel komplett herunter, deshalb das Tier auf keinen Fall wecken oder stören – sie können sonst an einem Herz-Kreislauf-Versagen sterben.

Auch hier kommt es wieder ganz auf das Hörnchen individuell an.

Es gibt Streifis die schlafen tief und fest ein paar Monate durch, andere wiederum nur ein paar Tage und wieder andere halten nur eine Art Winterruhe, in der sie einfach nur 1 bis 2 Stunden am Tag wach sind.

Und es gibt natürlich auch Hörnchen, die gar nichts von Winterruhe halten.

 

Auslauf und Beschäftigung

Auslauf

  • wichtig vor dem ersten Freilauf ist die Eingewöhnungszeit von ca. 6 Wochen, die das Hörnchen ausschließlich in der Voliere verbringen sollte
  • Bevor das Streifenhörnchen die Voliere verlassen darf, ist es wichtig, das Zimmer “Hörnchensicher“ zu machen:
    • Kabel verschwinden lassen (Kabelkanal oder hinter die Schränke)
    • Türen sichern (Einklemmgefahr)
    • Fenster schließen
    • Heizung kontrollieren (Verbrennungsgefahr)
    •  Pflanzen ggf. aus dem Zimmer entfernen (könnten giftig sein), werden gerne ausgebuddelt
    •  Medikamente weg räumen (giftig)
    •  Blumen- oder Dekovasen absichern (Hörnchen kann ertrinken)
    •  In Küche, Bad und WC hat das Hörnchen generell nichts zu suchen (zu viele Gefahrenquellen)
    •  Möbel (Absturzgefahr beim Beklettern)
    •  Möbelspalten abdichten (Hörnchen quetschen sich in alle Spalten und Ritzen, die sie finden können)

033

Im Grunde ist es wie mit kleinen Kindern, alles was schädlich oder gefährlich sein könnte einfach im Vorfeld wegräumen.

Wichtig ist auch, dass der Mensch selbst auf das kleine zierliche, vor allem aber flinke Tier achtet. Schnell huscht es einem zwischen die Füße oder springt auf das Sofa, wenn man sich gerade setzten möchte.

Hörnchen sind Nagetiere und können ab und zu mal etwas annagen, das dazu nicht gedacht ist.

 kaputt2

Beschäftigung

Am Besten geht dies über das Futter. Eurer Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Hier einfach ein paar Beispiele:

Nur bitte immer auf die Sicherheit des Hörnchens achten.

  • Futterschnur:
    Einfach die Lieblingsnuss an einer Schnur befestigen und diese aufhängen (bitte ein Kissen drunter legen wegen der Absturzgefahr)
  • gefüllte Klopapierrolle:
    Klopapierrolle mit Futter und Küchenrollen- oder Klopapierstückchen befüllen und an der Seite gut fest stopfen
  • Karton:
    Ebenfalls mit Futter und Klopapierstückchen befüllen und mehrere kleine Löcher als Eingang ausschneiden
  • Futterball:
    Futterball für Katzen oder Hunde mit Nüssen befüllen und einfach auf den Boden legen
  • Futterpflanzen, z. B. Golliwoog

Auch hier bitte auf unbedruckte Küchenrolle oder unbedrucktes Klopapier zurück greifen.

beschaeftigung1 beschaeftigung2

Ernährung

Die Futterzusammensetzung
Mehlwurm

  • Streifenhörnchen sind keine reinen Pflanzenfresser.
    Sie benötigen tierisches Eiweiß in Form von lebenden Mehlwürmern, Heimchen, Grillen o. ä.

 

Futter

  • Als „Hauptfutter“ benötigen sie verschiedene Körner, Saaten und Nüsse.
  • Viele Futtermischungen für Streifenhörnchen sind eher ungeeignet, da Vieles nicht gefressen wird oder mit Zucker versetzt ist
    → Viele Hörnchenbesitzer mischen sich das Futter aus Papageienfutter (Achtung: Nur ohne Chilischoten!!!) und Hamsterfutter oder Rennmausfutter  selber zusammen. Graupapageien-Futter enthält keine Chilischoten.
    Unter den weiterführenden Links findet ihr unsere Futterempfehlungen.

obst

  • Natürlich brauchen Streifenhörnchen auch Obst und Gemüse, wobei viele Streifenhörnchen das Gemüse gewissenhaft ignorieren
    → an Obst kann so gut wie Alles angeboten werden.
    Bitte vorher die blausäurehaltigen Kerne entfernen
    → auf stark säurehaltige Früchte (wie Zitrone) verzichten!

 

nuss

  • Nüsse dürfen auf keinem Speiseplan fehlen. Erstens sind sie wichtige Protein-, Fett- und Mineralstofflieferanten und zweitens werden beim Knacken der Schale die Zähne abgenutzt. Bei manchen Nüssen muss die Schale an geknackt werden, da das Hörnchen es sonst nicht alleine schafft (z. B. Pekannuss).

Bunkern

Wichtig zu beachten ist, dass Streifenhörnchen ihr Futter bunkern, das heißt sie legen sich mehrere verschiedene Verstecke an, um Futter für schlechte Zeiten auf Vorrat zu haben.

Diese Verstecke müssen regelmäßig durchgeguckt werden und Frischfutter muss unbedingt entsorgt werden, da es sonst zu schimmeln beginnt.

Auch werden die Vorräte gerne mal außerhalb der Voliere angelegt. Also nicht wundern, wenn hinter einem Sofakissen mal ein paar Nüsse zum Vorschein kommen.

Krankheiten

Streifenhörnchen zeigen von Natur aus nicht gleich, dass es ihnen nicht gut geht (Schutzmechanismus gegenüber Fressfeinden). Deswegen ist das genaue Beobachten seines Haustieres enorm wichtig und bei den entsprechenden Symptomen schnell zu handeln.

Lieber einmal zu viel zum Tierarzt als einmal zu wenig.

Wichtig wäre noch das wöchentliche wiegen und dies zu notieren, anhand der Veränderungen kann man ggf. frühzeitig eingreifen.

gewichtskontrolle

  • Erkältung:
    • Nasenausfluss, häufiges Niesen, verklebte Augen
  • Magen-Darm-Infekt
    • Durchfall, Gewichtsabnahme, Blähbauch
  • Hautkrankheiten
    • kahle Stellen, Krusten, Schuppen, Rötungen, starker Juckreiz
  • Sturz
    • nach dem Sturz gut beobachten, bei Auffälligkeiten bitte sofort zum Tierarzt
  • Tumor
    • Beulen, harter aufgeblähter Bauch
  • Zahnfehlstellung
    • Futterverweigerung, Gewichtsabnahme
  • Stereotypie
    • Verhalten wiederholt sich ständig (meist wird der gleiche Weg immer und immer wieder abgelaufen)

 

krankheiten