Ratten brauchen um glücklich zu sein täglich Auslauf!

Die Größe hiervon hängt immer von der Größe des Rudels ab. Als Räume eignen sich gut das Badezimmer oder der Flur, weil hier meist nur wenige Kabel abzusichern sind. Wenn man sich dazu entscheidet, ein ganzes Zimmer als Auslauf freizugeben, sollte man bedenken, dass der Auslaufplatz immer 100% abgesichert werden muss, d.h. Steckdosen sollten mit Kindersicherungen ausgestattet sein, es dürfen keine Kabel in Reichweite sein, man sollte sich im Klaren sein, dass Ratten gerne die Tapete und Möbel annagen. Am Besten eignet sich ein Bereich, der beispielsweise mit Holzplatten (schöner sehen Plexiglasplatten aus) abgesperrt und dann individuell eingerichtet wird, die Absperrung sollte mindestens 100cm hoch sein! Bei manchen Mädels und dementsprechend hoher Einrichtung reicht selbst das aber nicht aus.

Damit die Ratten im Auslauf Action und Abwechslung zum Käfig haben, eignen sich Röhren, kleine Kratzbäume für Katzen, Katzenangeln und Futterbälle, Intelligenzspielzeuge usw.

Auf den Boden sollte man, wegen kalten Füßchen (unverzichtbar im Bad) Fleecedecken oder andere kuschelige Untergründe legen.

Als besonderes Special haben meine Ratten eine Laufplatte im Auslauf. Ratten brauchen kein Laufrad, im gegenteil, es kann zu Wirbelsäulenverkrümmungen und Haltungsschäden kommen, da es im Handel keine Laufräder gibt, die groß genug für Ratten wären. Als Beispiel: Der Schwanz gehört zur Wirbelsäule, daher müsste beim laufen im Laufrad auch der Schwanz eine normale Haltung haben und nicht geknickt werden. Dies ist mit Laufrädern nicht möglich. Daher gibt es heutzutage Laufplatten/Laufteller/Flying Saucer zu kaufen, die allerdings sehr teuer sind. Wir haben daher selbst eine Laufplatte gebaut und möchten euch hier zeigen, wie das geht. Man muss dazu sagen, es sind nur wenig Ratten interessiert am laufen auf der Platte, wir hatten in unseren bisherigen Rudeln unter knapp 40 Ratten nur 5-6 die wirklich mit Spaß gelaufen sind. Die anderen kapieren es nicht oder interessieren sich einfach nicht dafür. In meinem momentanen Rudel von 12 Ratten laufen nur 2. Aber die mit Begeisterung!

Hier könnt ihr euch die PDF-Datei  zur Anleitung der Laufplatte downloaden/ansehen und ausdrucken.

Auslaufbereich-Beispiele, Danke an Nadja und Verena für eure Bilder!

Gesundheitskontrollen

Wie bei jedem Haustier, ist der Halter auch für die Gesundheit seiner Nager zuständig.

Leider bemerkt man bei den Nagern meist die Symptome oder Veränderungen wirklich erst, wenn es zu spät ist. Alle Nager sind Meister im Verstecken von Krankheiten. Daher muss man seine Tiere regelmäßig einem Check-Up unterziehen. Entweder kann man diese beim Tierarzt, der auf die Nager-Art spezialisiert ist, durchführen lassen, oder aber man behält seine Schützlinge selbst sehr gut im Auge.

Wöchentliches Wiegen gibt den besten Aufschluss über den Zustand. Extreme, schnelle, Gewichtsabnahmen deuten auf eine Krankheit hin. Man sollte sich ein Wiegeprotokoll für all seine Tiere anlegen, mit Name, Datum, Gewicht und ob es Auslauf gab oder nicht.

Ich selbst habe ein Buch, in dem ich alle Wiegedaten festhalte und zu jedem Besuch bei einem Tierarzt mitnehmen kann.

 

Was sollte man bei seinem Nager regelmäßig kontrollieren?

Täglich sollte man diese kleine Checkliste beachten und „abarbeiten“:

  • Ist das Tier sauber, geputzt und frei von Verletzungen?
  • Frisst bzw. hat das Tier heute etwas gefressen? Nimmt es Leckerchen an?
  • Wirkt das Tier abgemagerter oder dicker als sonst?
  • Ist das Fell im Ordnung?
  • Sieht der herumliegende Kot normal aus?
  • Ist das Tier agil und aktiv? Ist es an seiner Umgebung interessiert? Nimmt es am Sozialleben teil? Reagiert es, wenn ich es rufe?

 

In regelmäßigen Abständen sollte das Tier in die Hand genommen werden und abgetastet werden.

  • Ist der Bauch weich?
  • Finde ich keine harten Stellen oder Knubbel an der Haut oder im Gewebe?
  • Sind die Augen schön „feucht“ und interessiert? Keine Sandkörner in den Augenwinkeln? Ist das Fell um die Augen trocken?
  • Ist das gesamte Fell gleichmäßig ohne Löcher?
  • Sind die Ohren sauber?
  • Ist die Nase sauber, frei von Ausflüssen? Ist die Region um die Nase trocken?
  • Wie sehen die Fußsohlen aus? Schön ledrig, ohne Kratzer, ohne offene Stellen?
  • Ist die Analregion sauber, nicht verklebt? Ist der Kot normal?
  • Ist die Geschlechtregion sauber? Ist der Penis normal gefärbt und nicht dick?
  • Und zu guter Letzt, am wichtigsten meiner Meinung nach, die Zahnkontrolle.
    Sind die Zähne schön gerade?
    Schließen die Schneidezähne sauber aufeinander ab?
    Sind die Zähne schön gelb bis orange?
    Riecht der Atem nicht unangenehm?

Sollte irgendeine Frage mit „NEIN“ beantwortet werden, empfiehlt es sich, vor allem als Neuling, einen Tierarzt aufzusuchen.
Nur „Löcher im Fell“ sind vorerst unbedenklich, solange an der kahlen Stelle keine Schuppen oder Entzündungen zu sehen sind.

Allgemeines

Bevor man in eine bestehende Gruppe neue Tiere integriert, sollte man diese erst mal beim Tierarzt untersuchen lassen, um die eigenen Tiere mit möglichen Krankheiten nicht anzustecken. Wichtig ist das vor allem, wenn man Notfalltiere aufnimmt. Auch kann man dann nochmal das Geschlecht kontrollieren lassen, um nicht ungewollt Nachwuchs zu bekommen.

Es gibt verschiedene Methoden, Tiere zu vergesellschaften.

Das Gehege der Mittelhamster

Gehegegröße

Die Mindestgehegegröße bei Mittelhamstern sollte 100x50x50 cm betragen. Daher 0,5 m² Grundfläche. Zwar kann sich diese Grundfläche auch durch 130×40 cm zusammentragen, aber durch die großen Einrichtungsgegenstände und der Größe der Hamster ist 40 cm Tiefe schon wirklich knapp und nicht ganz zu empfehlen, da viele Mittelhamster bis zu 20 cm werden können.

Aufgrund von Erfahrungen anderer Halter und auch mir selbst tendiere ich aber zu mindestens 120×60 bei Mittelhamstern. Da man auf den Mindestmaßen schlecht gut einrichten kann und den meisten, vorallem weiblichen Hamstern, ist diese Größe zu klein. Da man hoch einstreuen muss und das Laufrad auch an die 30 cm Durchmesser misst sollte auch die Höhe des Geheges 50 cm nicht unterschreiten.

Aber natürlich ist größer allgemein immer besser.

Von Käfigen mit Gitter raten wir ab, da Hamster keine guten Kletterer sind und sie in handelsüblichen Gitterkäfigen nicht das ausleben können was ein Hamsterleben ausmacht, große Buddelhöhe, viel Streu und Lauffläche. Wir empfehlen Aquarien (Gitterabdeckung drauf), Nagarien oder Eigenbauten.

Laufrad

Das Laufrad sollte eine geschlossene Lauffläche haben und 27+ cm Durchmesser haben. So ist der Hamsterrücken gerade und das Tier bekommt keine Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfälle die dem Hamster ein lebenlang schmerzen. Die geschlossene Lauffläche verhindert das durchrutschen der Hamsterpfötchen und so das Brechen der Beine. Das Laufrad sollte eine geschlossene Rückseite haben und eine offene Vorderseite. So kann kein Schereneffekt durch Querstreben entstehen indem sich das Tier wieder Gliedmaßen brechen und einen Genickbruch zuziehen kann. Viele Holzräder haben aber leider einen sehr stolzen Preis oder riechen, nach einiger Zeit, nicht mehr gut da es auch Hamster gibt die in die Laufräder pinkeln. Da gibt es Plastikräder dafür die natürlich die oben genannten Anforderungen auch erfüllen müssen. Somit ist das Laufrad der einzige Gegenstand im Gehege das aus Plastik bestehen darf. Die im Handel gängigen geeigneten Plastiklaufräder sind aus splitterfreien Plastik und ungiftig. So sind auch Verletzungen durch Plastiksplitter ausgeschlossen. Diese Räder sind vorne aber nicht ganz offen sondern haben oft fünf oder drei große Eingänge. Diese sind aber abgerundet und groß genug, sodass kein Schereneffekt entsteht. Bei Holzrädern muss man noch beachten, dass viele Streben in der Lauffläche haben. Diese sind für Hamsterfüße zu weit auseinander und so können die Hamster sich die Füße blutig oder wund laufen. Deswegen sollte man die Streben entfernen und Kork einkleben oder einfach zwischen die Streben Kork einkleben. Wir empfehlen Laufräder aus Plastik, zB das Whodent Wheel, da Hamster gerne auch mal in’s Rad pinkeln und dies in Plastikrädern noch am besten zu reinigen ist.

Kein Laufrad ist zu groß solange es leichtgängig ist!

Einstreu

Als Einstreu kann man normales Heimtierstreu benutzen. Bei Teddyhamster sollte man aber, aufgrund der Verfilzungsgefahr beim langen Fell, Leinen- oder Hanf- oder Alspan-streu benutzen. Dieses bleibt nicht so grob im Fell hängen und so verfilzt es nur sehr selten.

Um den Hamster das Graben zu ermöglichen sollte mindestens 20 cm eingestreut werden. Auch wenn der Hamster nicht buddelt. Viele Gänge sieht man nicht und auch muss er die Möglichkeit haben sein Nest zu bauen welches unterirdisch liegt. Da ist meist bei Mittelhamstern 20 cm sehr knapp. Auch gibt es oft Fälle wo Hamster von einen Tag auf den anderen, nach Jahren, viel anfangen zu buddeln.

Damit die Gänge nicht gleich wieder einstürzen kann man das Einstreu mit Heu abwechselnd schichten und so den Tunnelbau unterstützen und stabilisieren.

Nistmaterial

Als Nistmaterial kann man recht viel anbieten. So kann man unter anderem Heu und auch wasserlösliches, unparfürmiertes und unbedrucktes Toiletten- oder Küchenpapier anbieten. Von Hamsterwatte/Hamsterbett/Hamsterwolle bitte die Finger lassen! Diese zieht leider Fäden und kann so Gliedmaßen des Tieres abschnüren. Auch setzen sich die Fäden in den Backentaschen fest und dies kann den Tod des Tieres bedeuten. Wenn es verschluckt wird kann es auch einen Darmverschluss auslösen was bei Hamstern tödlich endet.

Als Alternative dazu kann man Kapokwolle benutzen. Diese gibt es in Zooläden als Schoten in der Vogelabteilung, manchmal sogar in der Nagerabteilung. Im Internet kann man Kapokwolle auch schon abgepackt kaufen sodass man die Schote nicht aufbrechen muss.

Sandbad

Das Sandbad sollte so groß sein, dass der Hamster sich darin wälzen kann. Auch wenn Mittelhamster nicht so ausgiebig baden benötigen sie ein Sandbad zur Fellpflege. Dies sollte auch eine gewisse Höhe betragen, sodass der Hamster darin buddeln kann. Um auf eine ausreichende Größe des Gefäßes zu kommen ist man sicher wenn man die Größe des Hamsters mal 2 nimmt. Als Beispiel kann man einen großen Napf oder ein Vorratsglas (z.B. Bonbonglas ohne Deckel) verwenden.

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Bei Glas ist dringend darauf zu achten, dass es nicht zu schräg gestellt ist sonst kommt der Hamster innen eventuell nicht heraus, weil die Wand zu glatt ist.

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Auch kann man ein Teil des Geheges abtrennen und dort den Sand einstreuen. Bei vielen Haltern haben sich auch Spinnenterrarien oder kleine Aquarien bewährt.

Auf Vogelsand sollte verzichtet werden. Dort sind Muschelstücke drin und sind zu scharfkantig. Dies kann den Hamster verletzen und auch tödlich enden wenn dieser die Stücke frisst. Viele sieben den Sand aus und benutzen ihn trotzdem. Doch dies ist ebenso ungeeignet, denn die Sandkörner an sich sind zu scharfkantig sodass sie das Fell kaputt machen und nicht pflegen.

Aufklärung / Negativ-Beispiel Sand für das Sandbad

Aufklärung / Negativ-Beispiel Sand für das Sandbad

Daher sollte man auf Sepiolith- oder Attapulgussand zurückgreifen. Oft ist dieser als Chinchillasand deklariert. Diese Sandkörner sind abgerundet und können nicht das Fell beschädigen. Doch auch da muss man aufpassen denn Quarzsand wird auch als Chinchillasand deklariert. Quarzsand schädigt zwar nicht das Fell aber ist nur für Tiere geeignet die wenig fettiges Fell hat, da er das Fett aus dem Fell nicht so gut aufnimmt. So pflegt dieser Sand das Hamsterfell nicht optimal da Hamsterfell recht schnell fettet.

Einrichtung

Kein Hamster sollte mehr als 15 cm fallen können da diese Stürze mit inneren Verletzungen, Brüchen oder dem Tod enden können!

Wichtig: Einrichtung muss sicher gegen unterbuddeln sein! Der Hamster darf nicht beim graben seiner Gänge von Gegenständen erschlagen werden. Daher ist es wichtig, Häuser, Ebenen usw auf „Stelzen“ zu stellen, sowie keine Näpfe, Laufrad usw nur ins Lose Streu zu stellen sondern immer auf Etagen.

Haus auf Stelzen

Haus auf Stelzen

Die Einrichtung sollte aus Holz oder Keramik bestehen. Dabei ist zu achten das es kein Nadelholz ist, da dieses harzen kann und so giftig ist. Auch sind die meisten Nadelholzsachen vernagelt und nicht geklebt. Wenn der Hamster also unbeobachtet daran nagt kann er sich schwer verletzen.

Nagestelle und herausstehender Nagel

Nagestelle und herausstehender Nagel

Auf Plastik sollte verzichtet werden (Die Ausnahme ist das Laufrad) da das Plastik nicht atmen kann und so die Tiere darin oft krank werden, da viele Bakterien sich dort drin sammeln kann aufgrund des Kondenswassers. Auch schimmelt das Plastik schnell da es schnell feucht wird und auch bleibt. Dies ist aber nicht das einzige Problem. Wenn der Hamster an dem Plastik nagt kann dieses splittern und den Hamster so schwer verletzen.

Jeder Hamster sollte ein Mehrkammernhaus mit abnehmbaren Dach zur Verfügung haben, da die Tiere in der Natur auch verschiedene Kammern in ihrem Bau haben. Das abnehmbare Dach hilft bei der Nestkontrolle. Augenscheinlich benutzen viele Hamster das Haus nicht. Dennoch sollte man es drinnen lassen, da es unter anderem mehr Versteckfläche bietet und auch viele Hamster das Haus erst nach Monaten oder gar Jahren benutzen. Für manche ist dieses Häusschen auch einfach ein Eingang zu ihrem unterirdischen Gangsystemes.

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Mehrkammerhaus mit abnehmbarem Dach

Zur Pflichteinrichtung gehören natürlich auch Sandbad und Laufrad.

Als weitere Verstecke kann man Korkröhren, Weidenröhren, Grasnester, Kokosnussverstecke, … verwenden. Darauf ist zu achten das die Eingänge einen Mindestdurchmesser von 8 cm haben da die Tiere auch mit vollen Backentaschen durchpassen sollen. Wenn sie sich durch kleinere Eingänge zwängen müssen, obwohl sie volle Backentaschen haben, kann dies die Backentaschen innen verletzen.

Außerdem kann man noch Weinreben, Wurzeln und auch Korkäste anbieten. Äste von heimischen Obstbäumen werden auch immer sehr gerne genommen. So können die Hamster ohne Sorgen an den Ästen herum knabbern, was die Zahnabnutzung fördert und auch Langeweile beseitigt.

Zur Krallenabnutzung ist es immer gut einen Stein oder eine Granitplatte anzubieten. Auf die Granitplatte kann man Wassernapf und Futternapf stellen. Natürlich sollten alle schweren Einrichtungsgegenstände durch eine Etage vorm Unterbuddeln gesichert werden.

Reinigung

Hamstergehege muss man nicht wöchentlich oder gar täglich reinigen. Das einzige was man täglich sauber machen sollte ist die Pipiecke. Da Hamster sehr reinlich sind und oft eine Ecke haben wo sie immer hinpinkeln. Besonders praktisch sind Sandbadpinkler da man dort einfach mit einem Löffel den Pipisand rausnehmen kann. Dieser ist auch hervorragender Dünger für Pflanzen.

Um die Köttel muss man sich absolut keine Sorgen machen. Diese sind trocken und riechen nicht. Auch benutzt der Hamster diese als Wegweiser und so zur Orientierung. Also kann es auch geschehen das Köttel in seinem Futterbunker sind.

Von Komplettreinigungen ist dringend abzuraten!

Dies bedeutet großer Stress für den Hamster da alle seine Markierungen auf einen Schlag weg sind. So muss er sich erst wieder neu orientieren und alles neu markieren.

Natürlich gibt es auch Wildpinkler die überall hinpinkeln. Da reicht es wenn man einmal im Monat oder alle zwei Monate eine Teilreinigung macht. Das heißt man nimmt einen Teil vom Streu heraus und füllt diesen mit neuen Streu nach. So wird nie das komplette Streu ausgetauscht.

Die einzigen Dinge wo eine Komplettreinigung nötig ist, ist bei Krankheitsfall des Tieres, ebenso bei Parasitenbefall oder dem Todesfall des Tieres.

Die Ernährung

Trockenfutter muss für Ratten dringend immer zur Verfügung stehen, da sie einen sehr schnellen Stoffwechsel haben. Ratten futtern mehrmals am Tag kleine Mengen und stehen auch aus dem Schlaf auf um etwas zu knabbern. Bitte also nie „2-3 Esslöffel pro Tag“ oder „Alle paar Tage eine Hand voll“ geben, der Napf darf nie leer sein.

Als Frischfrutter sind dem Halter nur wenig Grenzen gesetzt. Von Gurken über Äpfel und Melone bis hin zu Tomaten und Chicoree sind viele Obst- und Gemüsesorten verträglich für Ratten.

Wir können folgende Auflistung empfehlen, dort sind Obst- und Gemüsesorten sowie Kräuter und Äste aufgeführt:

Ich füttere meinen Ratten als Trockenfutter entweder das Selbstmischfutter nach Rezept der Notrattenhilfe Bielefeld oder eine Fertig Mischung der Futterkrämerei. DAS IST UNSERE EMPFEHLUNG:

Ich bevorzuge es, zu wissen welche Zutaten im Futter verwendet werden und bin kein Fan von gepressten Pellets oder eingefärbten Crackern im Futter. Dazu gibt es täglich Frischfutter nach der Liste des Rattenecks und als Eiweißquelle füttern wir zusätzlich Mehlwürmer, laktosefreie Produkte wie Joghurt, körnigen Frischkäse, Sojamilch, Ei, Thunfisch, Hack. Alles selbstverständlich ohne jegliche Gewürze.

 

Weitere Empfehlungen inklusive der Shops zum bestellen siehe unten.

 

 

Leckerlis und Außergewöhnliches:

Oft werden wir gefragt, was wir an Leckereien empfehlen können, weil wir viele gängige Leckereien wie zB Knabberstangen, Joghurtdrops oä kritisieren da diese Zucker oder Honig enthalten. Auch Nager können Karies kriegen, daher sollte man auf gesunde aber dennoch überzeugende Leckereien zurückgreifen, natürlich möchte man ja trotzdem einen Bestechunsfaktor haben. Daher empfehlen wir:

-Haferecken http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/futter_ergaenzung/knabberspass_und_knabberstangen/jr_farm_knabbersnacks/3555

– Erbsenflocken http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/futter_ergaenzung/naturbelassenes/sonstiges/229717

– Vitamin-, Käse-, Malzpaste (absolutes Nonplusultra zum zähmen und Medikamente geben) bitte in Maßen geben. http://www.zooplus.de/shop/katzen/katzensnacks/pasten_cremes/vitaminpaste/46051

– getrocknete Früchte wie Banane, Apfel, Erdbeere, Traube etc (bitte in Maßen geben, Zucker!)

 

– Knabberstangen z.B. von JR Farm, ohne Zucker o. Honig http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/futter_ergaenzung/ratte/kekse_kraecker/459618

– Versele Crock Complete (auch sehr gut um Medikamente unterzuschmuggeln, da gefüllt) http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/futter_ergaenzung/ratte/kekse_kraecker/217852

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– Löwenzahnwurzeln http://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/futter_ergaenzung/knabberhoelzer/186193

– Verschiedene Nüsse und Körner, wahlweise gerne auch mit Schale! (Kürbiskerne, Erdnüsse, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse) z.B. von der Futterkrämerei:

https://www.futterkraemerei.com/Nuesse-Kerne—5.html

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– Gekochte oder ungekochte Nudeln, ohne Salz

– Babybrei (bis zum 4. Monat quasi ohne Gewürze)

Der Käfig und dessen Einrichtung

Der Käfig eines Rudels mit 3 Tieren sollte Minimum 100/50/100 cm bzw 0,5qm (auch 90/60 oä. möglich) Länge/Breite/Höhe erfüllen und 1 bis 2 Volletagen eingebaut haben. Als Volletagen bezeichnet man Zwischenebenen aus Holz oder Plastik (niemals Gitteretagen oder Gitterleitern), die über die gesamte Länge des Käfigs gehen. Volletagen sind sehr wichtig, da Ratten viel Lauffläche brauchen und große Fallhöhen vermieden werden sollten. Zwischen zwei Etagen sollte nicht mehr als 30 bis 40 cm Platz sein, aber mindestens so viel, dass die Ratten sich aufrichten, also Männchen machen können. Bei mehr Platz und somit Fallhöhe zwischen den Etagen, kann es schwere Verletzungen und Brüche geben, wenn sie beim Spielen mal herunterfallen sollten.
Wenn man wegen schlecht angebrachten Türen Fallhöhe nicht vermeiden kann, sollte man mit Fleecedecken oder anderem glatten Stoff (nicht alle Handtücher eignen sich, da sie oft Schlaufen im Stoff haben in welchen die Krallen hängen bleiben können) einen Fallschutz anbringen (s. Foto vom Furet Tower)
Da eignen sich auch große Hängematten oder überlappende Halbetagen. Klettermöglichkeiten kann man aber dennoch in den Käfig einbauen, eben immer mit entsprechendem Fallschutz.

Als Käfigeinrichtung sind dem Halter kaum Grenzen gesetzt. Es sollten mindestens so viele Häuschen oder andere Unterschlüpfe zur Verfügung stehen, wie Ratten im Käfig leben. Auf jeder Etage sollte man ein Klo zur Verfügung stellen, dazu eignen sich Plastikboxen oder alte auflaufformen, die nicht umfallen können. Es sollten möglichst 2-3 Trinkmöglichkeiten angeboten werden (nicht nur auf einer Etage).

Man kann von Holz über Kork und Heu bis hin zu Plastik und Keramikeinrichtung wählen. Heu- und Korkeinrichtung (z.B. Häuser oder Röhren) sollte vorher eingefroren oder ausgebacken werden, um alle Parasiten abzutöten. Als Untergrund bevorzugen wir Zeitung oder Teppiche und Fleecedecken. Normales Kleintierstreu, Heu und Stroh sind für Ratten nicht geeignet, da sie stauben, pieksen und oft Parasiten übertragen. Wenn man Streu auf den Etagen oder als Buddelbox verwenden will sollte man auf Baumwoll-, Hanf-, oder Cellulosestreu zurück greifen. Dieses ist auch empfehlenswert als Inhalt für Klos.
Der Mythos, Druckerschwärze sei giftig, trifft schon seit vielen Jahren nicht mehr zu. Um eine Menge an Druckerschwärze zu sich zu nehmen, die heutzutage noch schädlich für die Nasen wäre, müssten sie mehrere komplett schwarz bedruckte Seiten futtern.

Furet Tower (80/75/160 cm L/B/H), Standard mit Ecketagen und Fallschutz:

 

Furet Tower mit umgebauter Türe und Volletage oben:

 

Jumbo (Eigentlich 100/53/120 cm L/B/H) Gitterkäfig – Dreifach (Insgesamt 100/53/180 cm L/B/H)

Auch aus eigentlich ungeeigneten Gitterkäfigen mit zu geringer Grundfläche kann man wenn man sie verbindet super Gehege schaffen, wie die nächsten 3 Bilder zeigen:

Verbund aus ein mal 2 und danach nochmal vergrößert auf 3 „Villa Casa 60“

Der Käfig selbst hat die Grundfläche 60*60cm ( somit als Verbund 120 bzw 180/60/120 cm L/B/H) beim 3er Verbund wurde sogar noch der Raum bis unten an den Rollen ausgebaut und somit beträgt da die Höhe 160.

 

Verbund aus 2x Nagerkäfig Romulus Grundfläche 80/52 (160/52/120 cm L/B/H) danke an Uli für das Bild!

Kaskadendom mit 4 Modulen (90/55/120 cm LBH)

 

Verbund aus 2 US Style 5 Kaskadendömen (180/55/160 cm L/B/H):

 

Auch Kleiderschränke lassen sich super als Rattenheim umbauen, hier z.B. der IK*A PAX (100/60/200 cm LBH)

 

 

Voliere Darwin mit Volletagen (97x64x166 cm L/B/H) danke an Bianca für das Bild!

 

Voliere Maximus mit den mitgelieferten Etagen (94/68/153 cm L/B/H) danke an Tamara für das Bild!

 

Eigenbau (150/70-75/188 cm L/B/H) danke an Andrea für das Bild! Hier und auch beim nächsten Eigenbau schön zu sehen auf was man je nach Charakter auf jeden Fall achten sollte: Schutz aus Metall für die Kalten am Holz! Sonst können auch die Ratten natürlich locker auch mal aus Holz rausnagen.

Anfertigung auf Wunsch von der Kleintiervilla (110/60/190 cm LBH) Danke an Sandra für das Bild!

Voliere Savic 95 mit den mitgelieferten Halbetagen (95/63/150 cm L/B/H) danke an Raphael an das Bild!

Voliere Savic Suite XL mit Volletagen (115/67/150 cm L/B/H) danke an Anne und Sabine für die Bilder!

Auch im Käfig sollte Ratten Abwechslung und Spaß angeboten werden, einige Beispiele hier.

Parasiten behandeln und alles drum herum

Da wir ganz oft gefragt werden wie man denn diese oder jene Parasiten am besten behandelt oder wie wir das denn machen dass wir so oft „extra“ Tiere mit Parasiten aufnehmen und diese behandeln möchten wir euch ein paar Infos und Tipps am Beispiel unserer aktuellen Pflegehamster geben. Wir wollen nicht auf jegliche Parasiten oder andere mögliche Medikamente eingehen sondern einfach nur zeigen, wie wir das handhaben und was wir wichtig finden.

Den Anfang macht natürlich erst mal eine Kotprobe: Achtung! Nicht nur wer auffälligen Kot hat wird getestet! Gerade bei Nagern sieht der Kot ewig gut geformt, mit normaler Farbe usw aus und dennoch können sie voll von Parasiten sein. Wir testen nicht nur bei Durchfall oä sondern IMMER bei Tieren aus unseriöser Herkunft (d.h. bei unserer  Notfallarbeit 90% aller Abgabetiere… die einzige Ausnahme machen Tiere die von vertrauenswürdigen Privatperson wieder abgegeben werden müssen und zb vorher aus unserer Pflegestelle kamen, keinen Kontakt zu anderen Tieren hatten und nicht mit Frischfutter/Kräutern oä aus Wald&Wiese gefüttert wurden.)

Wir sammeln mindestens 3 Tage Kot, bei Zwerghamstern eher mehr weil je nach Labor eine bestimmte Grammzahl benötigt wird die man bei so kleinen Tieren in 3 Tagen nicht erreicht… Man sammelt alle Köttel die man so finden kann, querbeet. Bei Rudeltieren völlig egal von welchem Tier, einfach alles einsammeln denn wenn Parasiten gefunden werden müssen sowieso alle Tiere des Rudels behandelt werden.

Gute Menge einer Kotprobe

Die Kotprobe gibt man dann entweder beim Tierarzt seines Vertrauens ab (ACHTUNG, das muss ein Tierarzt echt können. Zu oft gab es schon negative Proben aus Tierarztpraxen die sich nicht sehr drum bemühen und dann einfach nichts sehen…)

Oder, unsere Empfehlung, schickt sie per Post zb an Exomed oder ähnliche Labore. Exomed ist wirklich super schnell und auch echt günstig, können wir also nur empfehlen. Wie ihr die Probe verpacken und schicken sollt könnt ihr bei dem jeweiligen Labor nachlesen, damit die Probe auch gut zu untersuchen ist, meist reicht es vollkommen wenn ihr die Köttel in ein Papier/Plastiktütchen und dann einfach in den Briefumschlag packt. Wichtig ist, dass ihr wisst was ihr testen lassen wollt. Der Standart sind auf jeden Fall Endoparasiten (Jegliche Würmer aber auch Einzeller wie Kokzidien) und Giardien, das machen meist auch gute Tierheime spätestens auf Anfrage. Bei Tieren mit unseriöser Herkunft empfiehlt es sich, wenn ihr euch auch über andere Parasiten informiert denn neben Würmern und Giardien gibt es auch noch viele andere Ekelheiten. Hierzu könnt ihr zb unseren anderen Beitrag durchlesen.

 

Wenn das Ergebnis dann da ist (je nach Labor 2-7 Tage) müsst ihr zum Tierarzt, auch mit dem Befund von Exomed, denn ihr braucht ja das richtige Medikament. Hier können wir euch auch die Seite der Kollegen aus Bielefeld empfehlen, die zu etlichen Parasiten eine Behandlungsempfehlung und auch die anzuwendenden Medikamente aufgelistet haben. http://www.info.notrattenhilfe.de/index.php/parasiten 

Am Beispiel unserer aktuellen Pflegehamster sind es z.B. Giardien, die wirklich sehr häufig gefunden werden. Diese behandeln wir mit Panacur: wir geben es 5 Tage, machen 3 Tage Pause und geben es nochmals 5 Tage. (Der Intervall variiert je nach Tierarzt und Erfahrung, wir kriegen mit dem genannten quasi 99,9% aufs erste mal Parasitenfrei. Andere Stellen empfehlen nur 5 Tage, wieder andere machen 7 Tage oder 10 Tage ohne Pause am Stück.)

Doch wie bekommt man das Medikament denn am besten in das Tier? Das ist „leider“ völlig unterschiedlich, aber es ist wirklich wichtig dass das zuverlässig funktioniert, am besten erst mal ohne Medikamente versuchen was die Tiere super lecker finden. Hier zB sehr motivierte Ratten denen wir jedem einzeln das Medikament auf oder in einen Mehlwurm, Shrimp etc Tropfen:

Oder die kleine Rennerdame, die das Panacur auf einem frischen Maiskorn mitfuttert.

Im blödesten Fall muss das Tier ein mal am Tag gefangen werden damit man das Medikament direkt oral eingeben kann. Ganz wichtig ist es, dass IHR euch im Umgang mit euren Tieren sicher seid! Übt das festhalten, bei unkooperativen Tieren zB auch einfach mit einem kleinen Handtuch o.ä. damit ihr im Falle eines Falles sicher Medikamente in eure Tiere kriegt. Hier zB am Beispiel mehrerer Tierarten, Achtung, immer seitlich neben den Frontzähnen ind Mäuschen eingeben und auch nicht nur an sondern INS Mäulchen sonst spucken die kleinen es direkt wieder aus. (Vielen Dank an Simone fürs grandiose Hamster Beispiel!)

Stressfreier geht es bei kooperativen/verfressenen Tieren (gerade bei Einzeltieren) z.B. über etwas leckeres das mit dem Medikament gemischt wurde. Gut funktioniert da zb Babybrei, entweder direkt vom Löffel oder bei scheuen Tieren als Mini Kleks in einem Näpfchen damit es dann zeitnah aufgegessen wird. Bitte nicht Leckerli verwenden die das Tier eventuell nur bunkert und  nicht direkt frisst.

Danke an Judith für das Bild!

Bei Ratten oder anderen Rudeltieren bitte unbedingt darauf achten dass jeder auch sicher seine Ration bekommt, keiner leer ausgeht oder gar einer doppelt Leckereien mit Medis abstaubt. Die Hamster hier sind so lieb und schlecken das Panacur mit etwas Brei vorbildlich vom Löffel, da weiß man dann direkt dass das Medikament richtig genommen wurde!

Ganz wichtig ist bei fast allen Würmern oder Einzellern, neben der Medikamentengabe vorallem auch die Hygiene des Käfigs/Geheges. Die Hamster haben während der Behandlung hier kein Streu, keine Holzeinrichtung und leben in der Zeit wirklich spärlich eingerichtet. Wenn man ein Aquarium hat kann man die Tiere auch darin lassen, ansonsten lohnt es sich sie zur Behandlung umzusetzen. Hier in PS wohnen die Hamster aktuell in „Samla“ Boxen (Plastikboxen 80/50/40 LBH von IKEA), auf Zeitung und Zewa.

Warum? Das große Problem ist dass die Tiere sich an ihren eigenen Ausscheidungen wieder re-infizieren können und man somit einen endlosen Kreislauf hätte. D.h. es wird 2xtgl Kot aus dem Gehege entfernt, Häuser und andere Einrichtung wie Laufrad usw sind aus Plastik oder Keramik und werden täglich abgekocht (Wasserkocher und Badewanne), das Gehege wird alle 2 Tage ausgeräumt und ebenfalls abgekocht. Wenn ihr dringend Holz drin lassen wollt gehört auch das abgekocht oder ausgebacken (90-100 Grad, mindestens eine Stunde. Hitze halten Parasiten nicht gut stand, daher ist das unser Mittel der Wahl zur „Desinfektion“.

Zusätzlich könnt ihr aber für Gehege und Co zb auch Desinfektionsmittel nehmen, ihr müsst nur darauf achten dass ihr ein Mittel kauft das für die Parasiten die ihr abtöten wollt auch den richtigen Wirkstoff beinhaltet.

Nachdem die 13 Tage zu Ende sind wartet man 3-5 Tage und sammelt dann wieder Kot, mindestens 3 Tage alles was man so finden kann und testet die vorher gefundenen Parasiten nach. Ist die Kotprobe dann negativ darf das Tier in ein normales Gehege umziehen oder bei Vermittlungstieren direkt von Interessenten abgeholt werden, wenn es denn schon welche gibt.

 

Rattenhaltung beginnen? Einkaufsliste für die Erstausstattung

Zu aller erst braucht ihr natürlich einen Käfig. Wichtige Punkte zu den Maßen etc findet ihr hier.

Gehen wir mal davon aus ihr habt einen geeigneten Käfig gekauft, wie z.B. der Savic Suite Royal 95, die Voliere Darwin, der Furet Tower, den Maximus , einen Kaskadendom oder sonstige. Dann braucht ihr als nächstes Etagen. In den meisten Volieren sind keine oder nur ungeeignete Etagen schon beim Kauf dabei, daher solltet ihr euch da selbst Volletagen einbauen. Am besten geeigent sind Siebdruckplatten oder beschichtete Spanplatten, da hier die Lauffläche beschichtet und somit Urinabweisend ist. Bei Siebdruck muss man nicht einmal die Schnittkanten lackieren da diese speziell verleimt sind und somit nichts einziehen und müffeln kann.

Nun fehlt noch die Einrichtung, hier mal eine kleine Einkaufsliste als Empfehlung von unserer Pflegestelle:

https://www.katlesbastelwerkstatt.de/product-page/siebdruckhaus-1

https://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/ratten/haeuschen/247946

https://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/ratten/klettergerueste/263884

https://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/ratten/tunnel/161034

https://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/ratten/tunnel/125199

https://www.amazon.de/gp/product/B000LXW72K?pf_rd_p=d12b27d6-0a90-4a73-9da3-4e84e7c49e87&pf_rd_r=XY1C84B71J12911458AD

https://www.amazon.de/Savic-Hamster-Kunststoff-Modell-sortiert/dp/B001UKN1LY/ref=pd_bxgy_199_img_2?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B001UKN1LY&pd_rd_r=db04ce3a-2f13-11e9-a444-51eef407569c&pd_rd_w=yIeWl&pd_rd_wg=bWcNN&pf_rd_p=1ee75a10-e7c2-423a-9362-8396fcd2b687&pf_rd_r=X6QKPADV3ASKVYA1QXCV&psc=1&refRID=X6QKPADV3ASKVYA1QXCV

https://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/kaefigzubehoer/ratten/klettergerueste/125201

 

Als Klo verwendet unsere Pflegestelle:

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Weil diese Schalen durch den hohen Rand nicht umgeschmissen oder ausgebuddelt werden können und somit das Streu (Im Gegensatz zu Eckklos oä) auch bleibt wo es soll.

https://www.zooplus.de/shop/nager_kleintiere/heu_streu/cellulose_einstreu/cellulose/373585

Sehr empfehlen können wir auch diese tollen Seiten für Zubehör und Kuschelsachen:

https://www.katlesbastelwerkstatt.de/ 

https://www.annas-kuschelsachen.de/

http://kuschelhaeuser.de/

https://fretten.nl/nl/34-ratten-artikelen

 

 

Vorstellung: Ratten-Pflegestelle in Reutlingen

Unsere Pflegestelle in Reutlingen ist das Herzblut unserer Jenny und bietet Platz für bis zu 7 Rattenrudel (je nach Rudelgröße) die bei ihr zu Hause wohnen und versorgt werden.

Die Ratten wohnen hier in Kaskadendömen. Der große Dom besteht aus 2 aneinander gebauten US-Style Modellen bei denen die Seitenwände ausgebaut wurden und somit ist für die Ratten eine Grundfläche von 180/56cm pro Etage und eine Höhe von 160 nutzbar. Jede Etage lässt sich einzeln absperren und es können dadurch auch bspw. Tiere nach OP kurzzeitig separiert werden. Im Dom wohnen meist zwei-drei Rudel gleichzeitig, aber natürlich getrennt voneinander. Zusätzlich stehen zwei einzelne Döme für drei-vier weitere oder ein kleines und ein großes Rudel zur Verfügung.

Seit September 2020 steht auch ein Gehege (115/55/60cm LBH mit 20cm Streukante und Belüftung seitlich, oben und hinten) für Renn- und Farbmäuse, Hamster oder andere kleinere Nager zur Verfügung.

Mittlerweile wurde das Gehege durch ein 120/60/100 Nagarium ersetzt

Wozu gibt es die Pflegestelle? -Vielleicht muss ich hier von ganz vorne anfangen. Mit der Rattenhaltung angefangen habe ich, Jenny, 2011 mit 3 netten Rattenmädels. Es war ein tolles Hobby, mein Partner&ich waren Feuer&Flamme für die kleinen schlauen Langschwänze und so wuchs und wuchs das Rudel, wir hatten eigentlich immer wirklich große Rudel von 15-20 Mädels&Kastraten und allesamt waren es ausschließlich Notfalltiere aus Tierheimen oder privaten Abgaben. Wenn man so mitkriegt wie viele Ratten teilweise in Tierheimen sitzen und wie wenig Zeit es dort eigentlich immer für sie gibt macht man sich Gedanken ob man da nicht irgendwie helfen könnte. So entstand in erster Linie die Nagervermittlung die 2014 ins Leben gerufen wurde. Und so haben wir immer mal wieder auch Ratten zur Vermittlung aufgenommen aber wenn man eben eigene Ratten hat mangelt es irgendwann natürlich am Platz. Irgendwann habe ich mich dazu entschlossen mein eigenes Rudel „aussterben“ zu lassen, habe meine letzten beiden Mädels einer Freundin vermittelt und ab dem Zeitpunkt nur noch Vermittlungstiere aufgenommen.

2016 habe ich den Sachkundenachweis beim Veterinäramt gemacht und darf somit ganz offiziell Tiere aufnehmen und vermitteln.

Woher kommen die Tiere bevor sie in die Pflegestelle ziehen? -Die meisten Vermittlungstiere kommen aus den Tierheimen der Umgebung zu mir, manche aber auch von privaten Notfällen wie z.B. bei Zooladenträchtigkeiten, Haltungsaufgabe oder Fundtieren. Besonders am Herzen liegt es mir nur gesunde Tiere zu vermitteln, bzw wenn Krankheiten vorhanden sind werden die neuen Besitzer darüber informiert und man „kauft nicht die Katze im Sack“. Das ist das große Problem an Vermehrern und Zooläden, dort kauft man sich in 99% Der Fälle Parasiten mit und die Tiere werden super schlecht gehalten, das darf man einfach nicht unterstützen!

Bei allen meinen Vermittlungsrudeln wird grundsätzlich immer eine Kotprobe ins Labor geschickt und auf Parasiten untersucht. 90% bringen irgendwelche Würmer oder Einzeller mit und müssen erst mal behandelt werden. Dann wird nochmal Kot untersucht und geschaut ob die Parasiten erfolgreich bekämpft wurden. Das ganze steht auch immer in Verbindung mit der Desinfektion des Käfigs und der Einrichtung und ist z.B. ein Grund, warum es hier 90% nur Plastik- und Keramikeinrichtung gibt. Holz zum Nagen kriegen die Tiere hier erst bei „negativer“ Kotprobe, dh wenn keine Parasiten (mehr) gefunden wurden zB in Form von Weidenbrücken, Korkröhren oä die ich nach jedem Rudel wegwerfe oder bei der Vermittlung mitgebe.

Babies werden hier erst ab der 7.-8. Woche abgegeben, sie lernen bis dahin einfach unglaublich viel Sozialverhalten noch voneinander in der Gruppe unter Geschwistern und ziehen dann bestens vorbereitet ins neue Heim. Oft kommen die Mamas trächtig hier her oder die Babies ziehen so bald wie möglich vom Tierheim in die Pflegestelle um und werden hier direkt mehrmals täglich an die menschliche Hand, das hochheben etc gewöhnt und sind somit perfekte, liebe Anfängertiere.

Jedes Rudel bekommt beim Auszug eine Hängematte (oder bei Mäusen/Hamstern Streu, Sand aus dem Sandbad oä) mit ins neue Heim, die nach dem Rudel riecht damit sie nicht in einen neuen, komplett „sterilen“ Käfig einziehen müssen.

Auslauf bekommen die Ratten hier regelmäßig im Bad, das ist für Tiere die eigentlich im Tierheim sitzen würden natürlich absoluter Luxus, in keinem Tierheim gibt es die Möglichkeit für Auslauf. Generell ist als Pflegestelle viel mehr Zeit für die Tiere verfügbar um sie zu beschäftigen, zahm zu kriegen etc.

Tierarzt, Operationen und co.

Wir wollen heute, aus aktuellem Anlass, mal das Thema Tierarztgänge und deren Kosten auf den Tisch holen. Wir vermitteln mit die kleinsten Haustiere, die viele Leute haben wollen. Doch was ist, wenn mal eines krank wird? Vom Schnupfen über Knochenbrüche oder Tumore können auch die Kleinsten ganz große Kosten verursachen. Bitte seid euch vorher im klaren darüber, dass diese gedeckt werden müssen. Wir finden, man sollte ALLES was möglich ist tun, um dem Tier zu helfen.

Schnupfen oder andere Infektionen sind meist schnell behandelt, einige können aber auch chronisch werden. Abszesse sind oft fiese und langwierige Geschichten, mit denen man einige Male zum Tierarzt muss, wie zB. auch bei Zahnfehlstellungen, die mehrmals, manchmal auch ein Leben lang, regelmäßig korrigiert werden müssen. Dahingegen sind Augenentzündungen oder kleine Kratzer sowohl für die Psyche als auch für den Geldbeutel nur Kleinigkeiten. Aber man kann nie wissen, was sein Tier so für Krankheiten bekommen wird.

Ratten und Rennmäuse kriegen beispielsweise oft Tumore, diese sind KEIN Todesurteil. Auch kleine Tiere können operiert werden und SOLLTEN das, im Falle der Möglichkeiten, auch! Tumore können schon im jungen Alter auftreten. Es kann sein, dass sie mehrmals oder nie wieder nach kommen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Ratten ganz oft problemlos Monate bis Jahre nach Operationen noch glücklich und schmerzfrei leben können. Wir haben es leider auch schon von Tierheimen aber viel öfter von privaten Haltern erlebt, dass nicht operiert wird, denn „das Tier kostet in seiner Anschaffung doch viel weniger, dann holt man sich eben ein neues“… Oder, man denkt „das Tier ist schon zu alt, es macht doch keinen Sinn mehr zu operieren“.

Bei einigen kommen die Tumore leider rasend schnell nach, hier haben wir die Ansicht: wenn die Tumore in sehr kurzer Zeit wieder kommen, ist die Operation mehr Tortour als dass man dem Tier damit hilft. Auch, wenn Tumore mehr als drei mal erneut operiert werden sagen wir „Wir haben es probiert und nun darf das Tier so lange mit der Krankheit leben, bis es ihm Probleme bereitet.“

Jede Operation, jede Narkose ist ein Risiko, das bedacht werden sollte. Doch wenn das Tier gesundheitlich fit ist, sollte es zumindest versucht werden. Wir wünschen uns für unsere vermittelten Tiere, dass wir sie nicht in einem Jahr besuchen gehen und sie mit Tumoren vorfinden, weil der Besitzer die Operation nicht bezahlen kann oder gar will, weil es sich nicht lohnt.

Wenn man sich entschieden hat, sein Tier operieren zu lassen, wenn es vom Tierarzt untersucht wurde und dieser eingeschätzt hat, dass es die Narkose überleben kann, sollte Folgendes zusätzlich abgeklärt und bedacht werden:

  • Wie operiert dieser Arzt, kennt er sich auch mit kleinen Nagern aus?
  • Welche Narkoseart wird verwendet?
    Fragt bei eurem Tierarzt nach der Inhalationsnarkose, da diese weniger belastend für den Körper ist, diese wird mit Gas und Schmerzmittel durchgeführt, sobald dann das Gas abgestellt wird und der Körper das Medikament abgeatmet hat, wachen die kleinen Patienten wieder auf.
    Bei der Injektionsnarkose schlafen sie meist länger weil das gespritzte Medikament erst abgebaut werden muss, was belastend für den Kreislauf ist.
  • Wie wird genäht?
    Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Nähte in der Haut oder Nähte, die abgeklebt werden am besten funktionieren.
    Nagern kann man keinen Halskragen, wie zB. bei Katzen oder Hunden, anziehen ohne dass sie eingeschränkt im Essen, Bewegen und Putzen sind. In der Tierarzt-Praxis, in der wir meist operieren lassen, wird in der Haut und außerhalb genäht, sowie mit Hautkleber dann ein Pflaster aufgeklebt. So können die Nager auch mal „auf“ der Wunde rumzupfen oder kratzen, ohne direkt an den Fäden zu sein. Klammern sind bei Nagern nur im Notfall empfehlenswert, da diese sehr oft von den Tieren gezogen werden und dann im schlimmsten Fall im Mundbereich hängen bleiben können.

Leicht angenagtes Pflaster, Naht darunter unversehrt

Vor der Operation

  • Essen
    Gebt eure Nager niemals nüchtern in Narkose!
    Nager müssen unbedingt gut gefüttert werden. Stellt den kleinen gerne Brei, Obst oder andere Leckereien bereit, die sie auf jeden Fall essen mögen. So unterstützt ihr den Kreislauf.
  • Transportbox
    Auch in der Box, in der ihr sie zum Tierarzt bringt, sollte Futter bereit liegen (gerne auch Brei, der wird auf jeden Fall genascht), damit sie gleich wieder los knabbern können wenn sie wach sind. Wir polstern Transportboxen immer gut aus, Fleecedecke, Tempo und ein Häuschen.

Transportbox vor/nach der OP

  • Krankenkäfig vorbereiten?
    Bei mir daheim verwende ich kaum Krankenkäfige. Nur, wenn große Bauchöhlen-OPs (Gebärmutter-OPs, Tumore an inneren Organen) anstehen oder die Naht sehr, sehr groß ist.
    Wir operieren hier mit Inhalation und meine Ratten sind mittags immer schon wieder so fit, dass sie problemlos wieder in den großen Rudelkäfig zurück dürfen. Das verhindert nicht nur Langeweile, sondern hilft auch beim Wohlfühlen und somit der Heilung der Naht. Hier wird immer ein Pflaster beim Tierarzt auf die Naht geklebt und bisher haben nur ganz wenige meiner Ratten die Naht auf gemacht. Zudem ist es dann meist die Ratte selbst, die die eigene Naht auf macht, nicht die anderen Rudelkollegen.

Krankenabteil ohne Sprungmöglichkeit

Bei Gebärmutter-OPs (Schnitt über den ganzen Bauch) kommen die Mädels mindestens zu zweit in ein abgetrenntes Käfigabteil, wo sie nicht hoch springen können. Sie dürfen nach 2-3 Tagen wieder zurück ins Rudel.

Nach der Operation

  • Wärme
    Das größte Risiko, weshalb Tiere nach der OP sterben, ist eine Unterkühlung. Tierärzte wärmen daher den Körper schon während der OP und auch danach sollte er möglichst warm gehalten werden.
    Hierzu eignet sich super der „Snugglesafe“ oder auch ein Kirschkernkissen, das man zum größten Teil in eine Ecke der Box legt, so dass das Tier noch entscheiden kann, ob es warm oder lieber eher kühl liegen will.
    Sobald das Tier komplett wach ist, ist dies nicht mehr nötig.
  • Schmerzmittel
    Mit das Wichtigste nach einer Operation ist Schmerzmittel.
    Man hat herausgefunden, dass gut mit Schmerzmittel abgedeckte Nagetiere sehr viel weniger an der Naht herum machen, als jene, die kein Schmerzmittel bekamen. Tut die Naht sehr weh, wird daran rum genagt, Fäden gezogen usw.
  • Kontrolle der Naht
    Wir schauen morgens und abends die Naht (das Pflaster) an: Man kann leicht abtasten und schauen ob die operierte Stelle dick oder warm ist. Ist dies der Fall, dann ist das ein Hinweis darauf, dass die OP-Wunde sich entzündet und der Tierarzt wieder aufgesucht werden sollte.

Schöne Naht ohne Reizung, etwas verklebtes Fell durch Pflaster und Hautkleber

  • Kontrolle der Ein- und Ausfuhr
    Es ist sehr wichtig, dass Nager nach der Operation zügig wieder anfangen zu fressen und zu trinken. Auch die Ausscheidungen sollten überprüft werden: können Köttel und Urin normal abgesetzt werden?

 

Selbstverständlich können auch andere Krankheiten, die keine Operation erfordern, sehr ins Geld gehen. Wir bitten euch von ganzem Herzen: seid euch dem bewusst und lasst eure Tiere untersuchen und behandelt sie dementsprechend.

Krankheitsbeispiele, die Tierarztgänge erfordern:

(Wir stellen hier aus gutem Grund NICHT die Behandlung/Medikamente auf – dies bleibt dem Tierarzt überlassen!)

Tumore/Abszesse

Diese 2 Jahre alte Ratte wurde beim Tierarzt abgeben, um sie einschläfern zu lassen, weil sie einen Tumor hatte. Wir konnten das nicht zulassen, ließen sie operieren und sie hat alles gut überstanden. Sie lebt nun bei Jenny.

Die Naht ist gut abgeheilt, Fäden sind gezogen, Haare wachsen nach und die kleine fühlt sich im neuen Rudel pudelwohl.

Der kleine Ratterich (1,5 Jahre alt) lebte mit seinem riesen Tumor im Tierheim, dort wollte man ihn nicht operieren. Die liebe B. holte ihn dort raus, ließ ihn bei „unserem“ Tierarzt operieren und übernahm die Kosten. Der kleine durfte dann bei ihr einziehen und lebte glücklich noch über ein halbes Jahr lang.

Ein Abszess an beiden Stümpfen des Hodens nach einer Kastration bei einem Bock

Zähne/Zahnfehlstellungen

Diese Ratte hat eine chronische Zahnfehlstellung. Sie muss alle 10-14 Tage zum Tierarzt, damit dieser die Zähne kürzt, sonst wachsen sie in die Backe hinein und sie kann nicht essen. Sie wurde so im Tierheim abgegeben, halb verhungert.

Links vor und rechts nach dem korrekten Kürzen der Zähne

Manchmal bricht ein Zahn auch von einem Sturz o.ä. ab. Es reicht dann in den meisten Fällen, wenn der Tierarzt 1 oder 2 mal den Gegen-Zahn kürzt. Dann nutzen sie sich wieder ganz natürlich ab, wenn der abgebrochene Zahn nachgewachsen ist.

Hier ist ein Zahn offensichtlich nicht schön gelb/orange, wie es sein sollte, sondern weiß mit schwarzem Streifen. Dies sollte unbedingt mit einem Tierarzt abgeklärt werden!

Bindehautentzündung an einem Auge

Auge mit Sekret verschmiert, oft verklebt

Milben

Können in der saubersten Haltung vorkommen. Es sind oft nur einzelne Mitglieder des Rudels btroffen, aber alle müssen behandelt werden.

Milbenbefall, typische Stelle für Krusten im Nacken

Bumblefoot

So bezeichnet man Druckstellen an den Füßen. Oft haben übergewichtige Ratten sie, man kann sie durch spitzes Streu, Gitteretagen/-leitern oder harte Metall- oder Holz-Etagen provozieren, manchmal ist es aber einfach nur Pech, dass eine Ratte dieses Problem hat. Neben dem unbedingten Tierarztbesuch und einer entsprechenden vom Tierarzt verordneten und konsequenten Behandlung, muss das Gehege weich ausgepolstert werden.

Ein beginnender Bumblefoot!

Atemwege, akut oder chronisch

Viel Sekret an der Nase, Ratte kann schlecht atmen, hat Atemgeräusche und Schnupfen, niest evtl.

Kopfschiefhaltung / Gleichgewichtsstörungen

Hat ein Tier einen Schiefkopf, kann dies auf eine Ohrenentzündung hinweisen, aber auch auf andere Krankheiten.

Auch Gleichgewichtsstörungen oder allgemeine Desorientierung sind eindeutige Anzeichen, dass das Tier kurzfristig einem Tierarzt vorgestellt werden sollte!!

Das Farbmausgehege und die Einrichtung

Farbmäuse haben sehr empfindliche Atemwege brauchen viel Platz zum klettern und toben und fühlen sich ab einer anzahl von 4 Tieren im Rudel so richtig wohl. Für eine Gruppe von 4 Mäusen empfehlen wir die Mindestmaße von 100/50/50 cm Länge/Breite/Höhe. Es sollten Etagen aber auch Klettermöglichkeiten gegeben sein.

Geeignete Behausungen sind:

Gitterkäfige– Achtung, Gitterabstand höchstens 8mm, besser um 5mm da die Mäuschen sonst ausbrechen. Vorteile: Viel Klettermöglichkeiten, sehr gute Belüftung. Nachteile: Meist keine große Streuhöhe möglich, oft kleine Türen.

Nagarien– Achtung, es muss im Glas-Bereich genügend Belüftung vorhanden sein damit sich unten kein Ammoniak bilden kann, dh. Entweder Luftlöcher im Glas oder der Glasbereich sollte nicht sehr hoch sein. Vorteile: Hohe Streuhöhe möglich, trotzdem oben viel Kletterfreiraum. Nachteile: Schlechtes Eingreifen in den Glasbereich möglich, genaue Prüfung der Belüftung wegen Ammoniakbildung nötig.

Eigenbau– Hier sind dem Halter keine Grenzen gesetzt, man sollte auf gute Belüftung und (zur eigenen Freude beim putzen und einfangen) auf große Türen achten. Das Holz sollte mehrmals lackiert oder direkt beschichtet gekauft werden.

 

NICHT geeignet sind Aquarien, da sie im inneren keine gute Belüftung, dh. keine Luftzirkulation bieten und sich somit aus den Ausscheidungen gefährliche und gesundheitsschädigende Stoffe wie z.B. Ammoniak aus dem Urin ansammeln was die Atemwege der Mäuschen angreift. Wir hatten hier aus diesem Grund schon mehrere Mäuse mit knatternder Atmung und verklebten Augen, die im Eigenbau mit guter Belüftung deutlich besser wurden.

Einrichtung:

Mäuse buddeln gerne und gut, daher empfehlen wir einen Streubereich ab ca. 15cm Tiefe, als Streu nehmen wir Hanf- Baumwoll oder Leineneinstreu. Eine kleine Schale mit Chinchillasand wird hier als Klo benutzt. Heu und Stroh kann (bitte vorher 48 Stunden einfrieren wegen Parasiten) als Knabber oder Nistmaterial angeboten werden. Auch Zellstoff (unparfümiertes Tempo, Zewa etc.) wird gerne genommen und kann ebenso als Beschäftigung angeboten werden indem man Leckerleien damit verpackt.

Da Mäuse gerne klettern sollten neben einigen Etagen zum toben&rennen auch genug Klettermöglichkeiten geboten werden, hier kann man auf Seile, Äste oder Röhren zurückgreifen. Auch Hängematten und andere Kuschel-Einrichtung wird hier sehr gerne zum schlafen genutzt.

Ein Laufrad mit Mindestens 28cm wird gerne angenommen.

Bitte achtet darauf, dass Näpfe, Häuser und andere schwere Gegenstände nicht ungesichert auf erhöhten oder nur auf kleinen Ebenen stehen, wenn sie runterfallen (Mäuse schieben Einrichtung auch mal umher) kann dies eine unten stehende Maus tödlich treffen.

Gehege Beispiele von Brigitte, Madeleine, Katja und Nicole, vielen Dank euch!

Die Tierart Farbmaus

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Farbmäuse werden ca. 1,5 bis 3 Jahre alt und können eine Größe von 5-10 cm erreichen, der Schwanz kann noch einmal so lang sein und dient als Kletterhilfe. Das normale Gewicht beträgt 25-50 Gramm. Farbmäuse haben 4 Nagezähne vorne die kontinuierlich nachwachsen und 12 Backenzähne, hinter den Nagezähnen befinden sich die sogenannten Schleimhautfalten, diese verhindern dass genagtes Material direkt in den Mund gelangt und geschluckt wird.

An den Füßen haben sie vorne 4 und hinten 5 Zehen.

Farbmäuse müssen dringend in Gruppen ab 4 Tieren gehalten werden um sich richtig wohl zu fühlen. Man sollte immer das Verhältnis 2:1 von Weibchen und Kastraten wählen, auch reine Kastratengruppen kann man problemlos halten. Bei Farbmäusen gilt die wichtige Ausnahme, dass keine reinen Bockgruppen gehalten werden dürfen, da sie sich bis hin zu Verletzungen oder zum Tod bekämpfen.

Ähnlich wie Farbratten werden auch die kleinen Abbilder oft krank, sind anfällig für Atemwegsprobleme oder Tumore und sollten im Falle einer Erkrankung schnellstmöglich von einem Tierarzt behandelt werden.

Achtung Sommerhitze!

Die Kleinnager können nicht schwitzen, wie wir Menschen es tun. Stattdessen regulieren sie ihre Körpertemperatur über das Zusammenziehen bzw. Erweitern der Blutgefäße in z. B. Schwanz, Ohren, Pfoten.

Hitzschlag droht den meisten Kleinnagern bereits ab 28 bis 30 °C dauerhafter Zimmertemperatur!

Chinchilla’s sind noch empfindlicher und freuen sich über eine Zimmertemperatur von 21 bis 23 °C. Ab ca. 25 °C kann es zum lebensgefährlichen Hitzschlag kommen. Ab 30 °C wird es für alle Chinchillas in hohem Maße lebensgefährlich!

Bei Verdacht auf Hitzschlag, sofort erste Hilfe leisten und schnell einen Tierarzt aufsuchen!

Symptome eines Hitzschlags:

  • Das Tier ist völlig teilnahmslos, liegt flach am Boden
  • Das Tier atmet schnell und flach → Flankenatmung
  • Das Tier hat einen flachen schnellen Herzschlag
  • Das Tier hat blasse Schleimhäute

Erste Hilfe bei Hitzschlag:

  • Das Tier sofort in den Schatten oder in einen kühleren Raum bringen.
  • Ein Taschentuch oder Handtuch mit kühlem bis handwarmem Wasser anfeuchten und das Tier darin kurz einhüllen.
    Dadurch entsteht rund um den Körper Verdunstungskälte.
  • Den Kopf des Tieres extra kühlen.
  • Wasser mit einer Spritze (ohne Nadel) zu trinken geben.
  • Sofort den Tierarzt / Notdienst aufsuchen!

Zur Vorbeugung:

  • Nur früh morgens und spät abends lüften.
  • Tagsüber Fenster und Balkon-Türen geschlossen halten.
  • Rollläden tagsüber schließen.
  • Feuchte Tücher auf oder um den Käfig legen (Verdunstungskälte).
  • Große Wasserschüsseln im Raum aufstellen.
  • Bei Ratten/Mäusen werden gerne Pools (Auflaufformen aus Glas, Ton usw) mit Frischfutter oder anderen Leckereien genommen, in denen sie planschen und nach dem Futter angeln können. Bitte niemals zu tief mit Wasser füllen! Die Tiere müssen im Wasser stehen können.
  • Ventilator mit feuchten Tüchern behängen.
    Egal ob mit oder ohne Tuch → Ventilator niemals direkt auf den Käfig richten!
  • „Kühlakkus“ in den Käfig legen. Die Tiere legen sich gerne an oder in die Nähe dieser Kühlakkus.
    Dies könnten z. B. folgende Gegenstände sein, die man zuerst im Kühlschrank kühlt und ggf. noch anfeuchtet:

    • Fliesen
    • Steinplatten
    • Steine
    • Tonröhren, -töpfe
    • Keramikhäuser
    • Kühlakkus in Blechdosen
    • verschließbare Gläser gefüllt mit Eiswürfeln

Niemals:

  • Keine kühl gestellten oder gar gefrorenen Früchte/Wasser/Eiswürfel anbieten. Dies führt nur dazu, dass der Körper die kalte Nahrung unnötig im Magen aufheizen muss, um sie auf Körpertemperatur und somit verdaubar zu bekommen. So wird mehr Energie verbraucht und der Körper wird noch wärmer.
  • Tiere nicht mit nach draußen nehmen!
    Auch nicht auf den Balkon oder in den Garten.
  • Transport der Tiere im Auto nur zum Tierarzt und auf kürzesten direktem Weg. Auch hier Kühlakkus (s.o.) in/an die Transportbox legen.
  • Niemals, keine Minute, Tiere einfach im Auto zurück lassen.

Beispiele unserer von der Hitze geplagten Schätze:

 

Anleitung zum Bau der Laufplatte für Ratten, Degus usw.

In unserer PDF Datei könnt ihr Schritt für Schritt nachlesen, wie ihr eine Laufplatte für eure Nasen bauen könnt. Meine Ratten haben die Laufteller/Flying Saucer aus dem Handel nie benutzt, der Winkel war ihnen sichtlich zu steil. Daher haben wir ihnen selbst eine gebaut die im Auslauf (NICHT um den Laufdrang abzuarbeiten oder gar im Käfig um den Auslauf zu ersetzen!) sehr gerne genutzt wird.

PDF Datei Anleitung Drehteller „Muffin“ 

Anregungen für die Unterhaltung

Ratten sind sehr intelligente Tiere und freuen sich, wenn sie dem Alltag mal entfliehen können und auf irgendeine Art und Weise geistig gefordert werden oder etwas zum Spielen bekommen.

Klopapierrolle mit Papier

Als Anregung hätten wir hier ein wenig Futter zwischen die Papierlagen einer Klopapierrolle versteckt:

An sich ist eine Klopapierrolle schon eine tolle Sache, weil sie das Papier auch gerne für den Nestbau verwenden.

leere Papprolle

Auch die leeren Papprollen von Klopapierrollen oder Küchenpapierrollen können verwendet werden. Einfach etwas Futter in diese Rollen einfüllen, ggf. vorher noch in Küchen- oder Zeitungspapier einknüllen und die Enden der Rolle einknicken. Nun können die Ratten sich ihr Futter erarbeiten.

Gemüse-Sticks

Auch das Gemüse kann man mal anders als nur immer im Napf anbieten. Man kann es z. B. auf einen Faden oder Draht aufziehen und diesen in den Käfig hängen. So müssen sie sich auch mal etwas recken und strecken, um an ihr leckeres Futter zu kommen.

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Es gibt auch Gemüse-Sticks zu kaufen, die genauso funktionieren und auch eine gern gesehene Abwechslung sind.

Katzenangel

Katzenangeln animieren den Jagdtrieb bei Ratten. Sie haben wahnsinnig Spaß, ihnen hinterher zu jagen und die Ratten werden zur Bewegung angeregt, was dem einen oder anderen Pummelchen sehr gut tun kann.

Manche Ratten interessieren sich nicht für die Standard-Katzenangeln. Hier kann man mit verführerischen Leckereien locken, wie z. B. einer Walnuss, die man an der Katzenangel befestigt.

Wenn die Katzenangel irgendwann mal komplett zerlegt ist, kann man auch einen ausgedienten Korken an das Ende binden.

Bällebad

Eine Kiste voll mit Bällen und darin versteckt das ein oder andere Leckerchen, regt zum Wühlen und Graben an. Aufpassen muss man nur, wenn man Plastik-Bälle (Deko-Ostereier) verwendet, wie ich im nachfolgenden Video. Ratte Baldur hatte auch viel Spaß daran, sie aufzuknabbern. Dies sollte man unterbinden.

Gut geeignet sind auch Zeitungspapier-Streifen in einer Kiste, in der die Ratten so richtig schön rumwühlen können.

Agility-Spielzeug

Manches Agility-Spielzeug für Hunde eignet sich wunderbar für die Ratten.

Hier versteckt man in „Geheimfächern“ kleine Leckereien. Diese Leckereien sollten keine Dickmacher sein. Es kann das ganz normale Trockenfutter sein. Das ist bereits Anreiz genug, dass sie mit machen. Ich versuche jeden Tag, dass die Ratten sich ihre normale Futter-Ration erarbeiten. Das Futter einfach nur im Napf anzubieten ist auf Dauer einfach langweilig.

Der Snackball

Auch in den Snackball mache ich nur das normale Trockenfutter. Wenn ich es eingefüllt habe und dann den Snackball einmal schüttel, kommen sie schon alle angelaufen.

Das hart gekochte Ei

Hin und wieder dürfen die Ratten auch mal ein hart gekochtes Ei bekommen. Sie sind ganz wild auf das Ei und stürzen sich alle darauf. Sie versuchen, die Schale zu knacken, bekommen es aber in den seltensten Fällen selbst hin. Irgendwann tritt dann sichtbar Frustration auf. Spätestens dann knackse ich das Ei einmal und lasse sie es dann selbst zerlegen. Allerdings gibt es in meinem neuesten Rudel ordentlich Krieg um das leckere Ei, so dass ich sie nur unter Aufsicht mit dem Ei „spielen“ lasse.

(Sorry für den Kopfstand)

Keine Laufräder für Ratten!

Aus aktuellem Anlass möchten wir explizit darauf hinweisen, dass Farbratten im Gegensatz zu Hamstern, Renn- oder Farbmäusen kein Laufrad bekommen dürfen. Es gibt kein im Handel erhältliches Laufrad das die Größe für Ratten erfüllt. Der Schwanz von Ratten ist die Verlängerung der Wirbelsäule, dh wenn man ihnen ein Laufrad bieten wollen würde müsste es mindestens 80-100 cm Durchmesser haben damit beim laufen weder der Schwanz noch der Rücken gebogen sind.

Natürlich laufen Ratten trotzdem in Rädern, auch wenn diese nicht geeignet für ihre Knochen sind. Das beste Beispiel haben wir am Wochenende zu Gesicht bekommen, als wir in unsere Pflegestelle Ratten Mädels aufgenommen haben die ein Laufrad im Käfig hatten. Das Bild spricht für sich:

 

 

Alternativ gibt es so genannte Flying saucer, Laufteller die man kaufen oder sich selbst bauen kann. Die Anleitung hierzu findet ihr unter dem Punkt Wissenswertes über Farbratten im Thema Auslauf.

Das Gehege der Zwerghamster

Zu den Zwerghamstern gehören: Hybride, Roborowksis, Campbells,

Dsungaren und Chinesische Streifenhamster.

 

Gehegegröße

Die Mindestgehegegröße bei Zwerghamstern sollte 100x50x50 cm betragen. Daher 0,5 m² Grundfläche. Da man auf den Mindestmaßen schlecht gut einrichten kann und den meisten, vorallem weiblichen Hamstern, ist diese Größe zu klein. Da man hoch einstreuen muss und das Laufrad auch an die 27 cm Durchmesser misst, sollte auch die Höhe des Geheges 50 cm nicht unterschreiten.

Aber natürlich ist größer allgemein immer besser.

Von Käfigen mit Gitter raten wir ab, da Hamster keine guten Kletterer sind und sie in handelsüblichen Gitterkäfigen nicht das ausleben können was ein Hamsterleben ausmacht, große Buddelhöhe, viel Streu und Lauffläche. Wir empfehlen Aquarien (Gitterabdeckung drauf), Nagarien oder Eigenbauten.

Laufrad

Das Laufrad sollte eine geschlossene Lauffläche haben und 25+ cm Durchmesser haben. So ist der Hamsterrücken gerade und das Tier bekommt keine Rückenschmerzen oder Bandscheibenvorfälle die dem Hamster ein lebenlang schmerzen. Die geschlossene Lauffläche verhindert das durchrutschen der Hamsterpfötchen und so das Brechen der Beine. Das Laufrad sollte eine geschlossene Rückseite haben und eine offene Vorderseite. So kann kein Schereneffekt durch Querstreben entstehen indem sich das Tier wieder Gliedmaßen brechen und einen Genickbruch zuziehen kann. Viele Holzräder haben aber leider einen sehr stolzen Preis oder riechen, nach einiger Zeit, nicht mehr gut da es auch Hamster gibt die in die Laufräder pinkeln. Da gibt es Plastikräder dafür die natürlich die oben genannten Anforderungen auch erfüllen müssen. Somit ist das Laufrad der einzige Gegenstand im Gehege das aus Plastik bestehen darf. Die im Handel gängigen geeigneten Plastiklaufräder sind aus splitterfreien Plastik und ungiftig. So sind auch Verletzungen durch Plastiksplitter ausgeschlossen. Diese Räder sind vorne aber nicht ganz offen sondern haben oft fünf oder drei große Eingänge. Diese sind aber abgerundet und groß genug, sodass kein Schereneffekt entsteht. Bei Holzrädern muss man noch beachten, dass viele Streben in der Lauffläche haben. Diese sind für Hamsterfüße zu weit auseinander und so können die Hamster sich die Füße blutig oder wund laufen. Deswegen sollte man die Streben entfernen und Kork einkleben oder einfach zwischen die Streben Kork einkleben. Wir empfehlen Plasrik-Räder (bspw das Whodent Wheel oder das gängige Laufrad von Trixie) da Hamster doch gerne ins Rad pinkeln und man diese am einfachsten wieder sauber bekommt.

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Kein Laufrad ist zu groß solange es leichtgängig ist!

Einstreu

Als Einstreu kann man normales Heimtierstreu benutzen. Um den Hamster das Graben zu ermöglichen sollte mindestens 20 cm eingestreut werden. Auch wenn der Hamster nicht buddelt. Viele Gänge sieht man nicht und auch muss er die Möglichkeit haben sein Nest zu bauen welches unterirdisch liegt. Auch gibt es oft Fälle wo Hamster von einen Tag auf den anderen, nach Jahren, viel anfangen zu buddeln.

Damit die Gänge nicht gleich wieder einstürzen kann man das Einstreu mit Heu abwechselnd schichten und so den Tunnelbau unterstützen und stabilisieren.

Nistmaterial

Als Nistmaterial kann man recht viel anbieten. So kann man unter anderem Heu und auch wasserlösliches, unparfürmiertes und unbedrucktes Toiletten- oder Küchenpapier anbieten. Von Hamsterwatte/Hamsterbett/Hamsterwolle bitte die Finger lassen! Diese zieht leider Fäden und kann so Gliedmaßen des Tieres abschnüren. Auch setzen sich die Fäden in den Backentaschen fest und dies kann den Tod des Tieres bedeuten. Wenn es verschluckt wird kann es auch einen Darmverschluss auslösen was bei Hamstern tödlich endet.

Als Alternative dazu kann man Kapokwolle benutzen. Diese gibt es in Zooläden als Schoten in der Vogelabteilung, manchmal sogar in der Nagerabteilung. Im Internet kann man Kapokwolle auch schon abgepackt kaufen sodass man die Schote nicht aufbrechen muss.

Sandbad

Das Sandbad sollte so groß sein, dass der Hamster sich darin wälzen kann. Dies sollte auch eine gewisse Höhe betragen, sodass der Hamster darin buddeln kann. Um auf eine ausreichende Größe des Gefäßes zu kommen ist man sicher wenn man die Größe des Hamsters mal 2 nimmt. Als Beispiel kann man einen großen Napf oder ein Vorratsglas (z.B. Bonbonglas ohne Deckel) verwenden.

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Bei Glas ist dringend darauf zu achten, dass es nicht zu schräg gestellt ist sonst kommt der Hamster innen eventuell nicht heraus, weil die Wand zu glatt ist. Abhilfe schafft hier zB eine Ein-/Ausstiegshilfe.

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Auch kann man ein Teil des Geheges abtrennen und dort den Sand einstreuen. Bei vielen Haltern haben sich auch Spinnenterrarien oder kleine Aquarien bewährt.

Ausnahme: Roborowski Zwerghamster! Robos sind Wüsten- und Halbwüstenbewohner daher sollte 1/3 des Geheges ein Sandbereich sein. Dies sollte auch eine gewisse Höhe betragen, sodass der Hamster darin buddeln kann. Am leichtesten ist es wenn man so 1/3 des Geheges abtrennt und dort Sand einfüllt.

Auf Vogelsand sollte verzichtet werden. Dort sind Muschelstücke drin und sind zu scharfkantig. Dies kann den Hamster verletzen und auch tödlich enden wenn dieser die Stücke frisst. Viele sieben den Sand aus und benutzen ihn trotzdem. Doch dies ist ebenso ungeeignet, denn die Sandkörner an sich sind zu scharfkantig sodass sie das Fell kaputt machen und nicht pflegen.

Aufklärung / Negativ-Beispiel Sand für das Sandbad

Aufklärung / Negativ-Beispiel Sand für das Sandbad

Daher sollte man auf Sepiolith- oder Attapulgussand zurückgreifen. Oft ist dieser als Chinchillasand deklariert. Diese Sandkörner sind abgerundet und können nicht das Fell beschädigen. Doch auch da muss man aufpassen denn Quarzsand wird auch als Chinchillasand deklariert. Quarzsand schädigt zwar nicht das Fell aber ist nur für Tiere geeignet die wenig fettiges Fell hat, da er das Fett aus dem Fell nicht so gut aufnimmt. So pflegt dieser Sand das Hamsterfell nicht optimal da Hamsterfell recht schnell fettet.

Einrichtung

Kein Hamster sollte mehr als 15 cm fallen können da diese Stürze mit inneren Verletzungen, Brüchen oder dem Tod enden können!

Wichtig: Einrichtung muss sicher gegen unterbuddeln sein! Der Hamster darf nicht beim graben seiner Gänge von Gegenständen erschlagen werden. Daher ist es wichtig, Häuser, Ebenen usw auf „Stelzen“ zu stellen, sowie keine Näpfe, Laufrad usw nur ins Lose Streu zu stellen sondern immer auf Etagen.

Haus auf Stelzen

Haus auf Stelzen

Die Einrichtung sollte aus Holz oder Keramik bestehen. Dabei ist zu achten das es kein Nadelholz ist, da dieses harzen kann und so giftig ist. Auch sind die meisten Nadelholzsachen vernagelt und nicht geklebt. Wenn der Hamster also unbeobachtet daran nagt kann er sich schwer verletzen.

Nagestelle und herausstehender Nagel

Nagestelle und herausstehender Nagel

Auf Plastik sollte verzichtet werden (Die Ausnahme ist das Laufrad) da das Plastik nicht atmen kann und so die Tiere darin oft krank werden, da viele Bakterien sich dort drin sammeln kann aufgrund des Kondenswassers. Auch schimmelt das Plastik schnell da es schnell feucht wird und auch bleibt. Dies ist aber nicht das einzige Problem. Wenn der Hamster an dem Plastik nagt kann dieses splittern und den Hamster so schwer verletzen.

Jeder Hamster sollte ein Mehrkammernhaus mit abnehmbaren Dach zur Verfügung haben, da die Tiere in der Natur auch verschiedene Kammern in ihrem Bau haben. Das abnehmbare Dach hilft bei der Nestkontrolle. Augenscheinlich benutzen viele Hamster das Haus nicht. Dennoch sollte man es drinnen lassen, da es unter anderem mehr Versteckfläche bietet und auch viele Hamster das Haus erst nach Monaten oder gar Jahren benutzen. Für manche ist dieses Häusschen auch einfach ein Eingang zu ihrem unterirdischen Gangsystemes.

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Mehrkammerhaus mit abnehmbarem Dach

Zur Pflichteinrichtung gehören natürlich auch Sandbad und Laufrad.

Als weitere Verstecke kann man Korkröhren, Weidenröhren, Grasnester, Kokosnussverstecke, … verwenden. Darauf ist zu achten das die Eingänge einen Mindestdurchmesser von 5 cm haben da die Tiere auch mit vollen Backentaschen durchpassen sollen. Wenn sie sich durch kleinere Eingänge zwängen müssen, obwohl sie volle Backentaschen haben, kann dies die Backentaschen innen verletzen.

Außerdem kann man noch Weinreben, Wurzeln und auch Korkäste anbieten. Äste von heimischen Obstbäumen werden auch immer sehr gerne genommen. So können die Hamster ohne Sorgen an den Ästen herum knabbern, was die Zahnabnutzung fördert und auch Langeweile beseitigt.

Zur Krallenabnutzung ist es immer gut einen Stein oder eine Granitplatte anzubieten. Auf die Granitplatte kann man Wassernapf und Futternapf stellen. Natürlich sollten alle schweren Einrichtungsgegenstände durch eine Etage vorm Unterbuddeln gesichert werden.

Näpfe

Da Hamster sehr tollpatschig sind möchten wir extra darauf hinweisen, dass Wassernäpfe möglichst klein gewählt werden sollten. Für Zwerge bieten sich da zB Teelichthalter super an.

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Reinigung

Hamstergehege muss man nicht wöchentlich oder gar täglich reinigen. Das einzige was man täglich sauber machen sollte ist die Pipiecke. Da Hamster sehr reinlich sind und oft eine Ecke haben wo sie immer hinpinkeln. Besonders praktisch sind Sandbadpinkler da man dort einfach mit einem Löffel den Pipisand rausnehmen kann. Dieser ist auch hervorragender Dünger für Pflanzen.

Um die Köttel muss man sich absolut keine Sorgen machen. Diese sind trocken und riechen nicht. Auch benutzt der Hamster diese als Wegweiser und so zur Orientierung. Also kann es auch geschehen das Köttel in seinem Futterbunker sind.

Von Komplettreinigungen ist dringend abzuraten!

Dies bedeutet großer Stress für den Hamster da alle seine Markierungen auf einen Schlag weg sind. So muss er sich erst wieder neu orientieren und alles neu markieren.

Natürlich gibt es auch Wildpinkler die überall hinpinkeln. Da reicht es wenn man einmal im Monat oder alle zwei Monate eine Teilreinigung macht. Das heißt man nimmt einen Teil vom Streu heraus und füllt diesen mit neuen Streu nach. So wird nie das komplette Streu ausgetauscht.

Die einzigen Dinge wo eine Komplettreinigung nötig ist, ist bei Krankheitsfall des Tieres, ebenso bei Parasitenbefall oder dem Todesfall des Tieres.

Oh Schreck, Babys!

Wir möchten euch vorab bitten, in keinem Fall „einfach so“ oder „nur einmal“ eure Ratten geplant Babys bekommen zu lassen. Wir sind gegen jegliche Vermehrung von Nagern und haben tagtäglich damit zu kämpfen, die unzähligen Tiere von jung bis alt in den Tierheimen in ein gutes zu Hause zu vermitteln. Es ist absolut nicht nötig, Ratten und auch andere kleine Nager zu vermehren um selbst Babys zu haben. Wir möchten euch hier nach und nach veranschaulichen, wie Rattenbabys sich entwickeln und versuchen euch alles wichtige zu erklären. Viele Notfallvermittler nehmen trächtige Weibchen oder Mamas mit Würfen bei sich auf, weil sie aus schlechten Verhältnissen kommen, ausgesetzt wurden o.ä.

Wenn dir der Fall passiert ist, dass du unwissend eine Ratte des anderen Geschlechts zu deinen gelassen hast (z.B. Zooladenkauf, Weibchen als Bock vermittelt, daheim mit den Böcken integriert = Weibchen trächtig) musst du das/die Männchen unbedingt vor der Geburt von dem Weibchen trennen, da sie sonst sofort nach der Geburt wieder gedeckt werden kann. Wenn das Weibchen erst nach der Geburt vom Bock getrennt wurde sollte man mit seinem Tierarzt besprechen ob man dem Weibchen Alizin spritzen lassen kann. Alizin ist ein Medikament welches die Schwangerschaft unterbricht, dies ist möglich solange der Tierarzt noch keine Babys tasten oder im Ultraschall sehen kann. Es klingt erstmal schlimm, eine Geburt einfach so „abzubrechen“, allerdings erspart ihr eurer Ratte dadurch eine weitere mit Schmerzen verbundene Geburt die sie mit dem zweiten Wurf noch mehr Energie kosten wird als mit dem ersten. Alizin sollte auch bei Weiblichen Fundratten unbedingt beim Tierarzt angesprochen werden, da Weibchen draußen auch von Wilden Rattenböcken gedeckt und dadurch Halbwilde Ratten geboren werden können.

Ein Rattenweibchen trägt im Schnitt knapp 21 Tage, die Babys kommen dann nackt, mit geschlossenen Augen und Ohren auf die Welt. Für die kleinen ist es sehr wichtig warm zu bleiben, liegt mal ein Baby abseits vom Wurf versucht es insinktiv wieder dort hin zu robben. Auch die Mamas sind in den ersten tagen sehr darauf bedacht, alle Babys an einem Ort zu haben, sie werden gesäugt und von der Mama sauber und warm gehalten. Die Babys entwickeln sich rasend schnell und sehen jeden Tag anders aus. Bei der Mutter sieht man nach der Geburt ganz deutlich die Zitzen, man sollte diese regelmäßig kontrollieren da sie sich entzünden können was für die Mama dann sehr schmerzhaft ist.

IMG_6234 KopieEs ist wichtig, Babys so bald wie möglich täglich ein paar mal in die Hand zu nehmen, damit sie zahm werden. Wann man damit anfängt hängt auch ein wenig von der Mutter ab, ist sie sehr gestresst lassen wir die Babys ein paar Tage mehr in Ruhe, ist sie entspannt und selbst auch am Mensche interessiert kann man ab Tag 5 anfangen die Babys für ein paar Minuten in die Hand zu nehmen, bitte achtet hierbei darauf dass ihr mehrere Babys nehmt und diese möglichst warm haltet damit diese nicht auskühlen. Am Anfang werden die Babys schnell in der Hand einschlafen, je älter sie werden desto mehr fangen sie an herum zu krabbeln. Für die Mama muss man dringend für Eiweißreiche Nahrung sorgen, die Aufzucht ist extrem anstrengend und sie benötigt viel Energie. Man kann gekochte Eier, Thunfisch, körnigen Frischkäse (laktosefrei), Joghurt (laktosefrei) o.ä. anbieten. Natürlich, wie bei allen Ratten, gehört Trockenfutter rund um die Uhr und Frischfutter täglich zum normalen Speißeplan.

Die Geschlechter der Babys kann man, je nach Erfahrung auch schon an den kleinen Würmchen bestimmen. Hier ist es am einfachsten wenn man nach dem Abstand zwischen der Harnröhre und dem After schaut. Bei Männchen ist dieser Abstand deutlich größer als bei Weibchen, man kann sich dies merken weil bei den Männchen zwischen Harnröhre und After die Hoden Platz haben müssen. Geschlechtsbestimmung Babys

Bei den Weibchen sieht man in gutem Licht winzige Punkte am seitlichen Bauch, welche die Zitzen werden. Diese sieht man noch etwas besser wenn der erste Fellflaum wächst.

1-beabreiten1Ab ca kurz nach der zweiten Lebenswoche sieht man dann auch als Laie welches die Männchen sind, denn es zeichnen sich so langsam die Hoden ab.

In den ersten Tagen sind die kleinen komplett nackt, taub und blind. Das einzige, was wir in dem Alter tun ist zu schauen, ob alle gut gesäugt werden und Milchbäuche haben, die gefüllten Mägen kann man unter der Haut deutlich sehen. Ab Tag 2-3 kann man die zukünftige Zeichnung/Farbe erkennen, die Vibrissen wachsen.

Ab dem 5. Tag werden die Babies täglich ein paar Minuten in die Hand genommen, sie kriegen schon den ersten Flaum, die Vibrissen sind nun deutlich zu erkennen, auch Krallen Bilden sich. Die Ohren stehen schon ein wenig vom Kopf ab.

Wir haben uns dann mit den Babys und der Mama immer auf dem Sofa eingemummelt, man kann sich einen Schaal anziehen und die Babys sicher darin platzieren oder sie auf dem Schoß in einer Decke/Handtuch oä. knuddeln. Wir sprechen von Anfang an mit den kleinen, auch wenn die Ohren noch geschlossen sind nehmen sie Geräusche wahr.

Sehr süß ist es, wenn man eins der Kleinen gähnen sieht.

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In der zweiten Woche fangen die Babys schon mehr und mehr an zu krabbeln, das Fell wächst und die kleinen halten sich an allen möglichen Dingen fest. Ab dem 12.-14. Tag können die kleinen richtig hören, da die Ohren sich öffnen und auch die Augen gehen nun auf. Ab jetzt wird es auch für uns als Zieheltern etwas stressiger, die kleinen laufen herum wie Torpedos und wollen am liebsten die ganze Welt erkunden. Trotzdem sind sie schnell erschöpft und liegen dann wieder zusammen in einem Kuschelhaufen, auch gesäugt werden sie noch.

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In der dritten Woche fangen sie an so richtig Ratte zu sein, es wird alles probiert was ihnen zwischen die Zähnchen kommt, beim Frischfutter wird schon fleißig mit probiert und auch Trockenfutter gehört immer mehr zu ihrem täglichen Speißeplan, allerdings werden sie auch noch ein paar mal am Tag gesäugt. Nun erkennt man bei den Böckchen schon deutlich die Hoden, sie genießen ihre letzten tage bei Mama und den Schwestern.

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Mit Tag 32 werden die Jungs dann von den Mädels und der Mama getrennt, ließe man sie länger zusammen bestünde die Gefahr dass die Mama von ihren Söhnen gedeckt wird. Die Jungs bleiben in unserer Pflegestelle noch bis mindestens zur 6.-8. Woche als Spielgruppe mit den Brüdern zusammen und erst danach werden sie abgegeben. In diesem Alter lernen sie sehr viel voneinander, was zu einer guten Sozialisierung für das restliche Leben beiträgt. Die Mädels dürfen so lange man will bei Mama bleiben, auch sie sollten erst ab der 6-8. Woche in ein neues zu Hause ausziehen. Wichtig ist es, dass nie ein Baby alleine vermittelt wird. Jedes Baby braucht mindestens einen gleichalten und bekannten Gefährten. (also auch nicht ein einzelnes Baby aus seiner gewohnten Umgebung heraus nehmen und im neuen heim mit gleichalten vergesellschaften, die Ratten dort kennt das kleine nicht und ist somit sehr gestresst dort ganz alleine an zu kommen) Wenn jemand die Mami und Babys übernehmen möchte sollte man darauf achten dass im neuen zu Hause Ratten sind die ungefähr im Alter der Mama sind und dass mindestens zwei Babys mit Mama dorthin ausziehen, damit auch dort das Baby nicht alleine als so junges Rudelmitglied lebt.

Allgemeines zu den Hamsterarten

Grundsätzlich unterscheide man die verschiedenen Hamsterarten nach ihrer Größe in Großhamster (Feldhamster), Mittelhamster (Gold- und Teddyhamster) und Zwerghamster (Campbells, Dsungaren, Roborowskis und Chinesische Streifenhamster). Als Haustier kommen allerdings nur die Mittel- und Zwerghamster in Frage. Der früher als Schädling bekämpfte Feldhamster steht inzwischen unter Naturschutz.

Mittelhamster

Mittelhamster werden in zahlreichen Farb- und Zeichnungsvarianten gezüchtet und sind mit kurzem Fell (Goldhamster) oder langem Plüschumhang (Teddyhamster) in unseren Wohnzimmern vertreten.

Die Tiere erreichen eine Länge von 15 bis 19 cm und ein durchschnittliches Gewicht von 80 bis 150 Gramm. Die Weibchen sind oft größer und schwerer als die Männchen.

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 2 bis 2,5 Jahre. In seltenen Fällen erreichen Mittelhamster auch ein höheres Alter.

Zwerghamster

Bei den hier vorgestellten Zwerghamstern beschränken wir uns auf die häufig gepflegten Arten wie Dsungaren, Campbells, Hybriden aus Dsungaren und Campbells, Roborowskis und Chinesische Streifenhamster. Im Gegensatz zu den streng nachtaktiven Mittelhamstern passen sich die meisten Zwerghamster dem Alltag ihrer Besitzer an und sind auch tagsüber für einige Zeit aktiv.

Dsungarische Zwerghamster

Der Dsungarische Zwerghamster hat ein natürliches Verbreitungsgebiet von Kasachstan bis Südwest Sibirien, in dem er in kargen Steppengebieten in unterirdischen Tunnelsystemen lebt. Die kleinen Nager erreichen eine Größe von 9 bis 10 cm und ein durchschnittliches Gewicht von 35 bis 60 Gramm. Ähnlich zu vielen anderen Säugern dieser Größe liegt ihre Lebenserwartung nur bei 2 bis 2,5 Jahre. Aufgrund unkontrollierter Zucht und Vermehrung sind in Deutschland kaum noch Art reine Dsungaren zu finden (Siehe Hybrid).

Campbell Zwerghamster

Campbell Zwerghamster galten lange Zeit als Unterart des Dsungarischen Zwerghamsters, sind aber inzwischen als eigenständige Zwerghamsterart zu betrachten. Auch sie bewohnen in freier Wildbahn eher karge Steppen, legen allerdings keine so großen Bauten an.

Neben dem spitzeren Kopf und Ohren unterscheidet auch seine Farbvielfalt den Campbell vom Dsungaren. Die Tiere werden inzwischen in vielen verschiedenen Fellfarben und –zeichnungen nachgezüchtet. Leider neigen Campbells zu Übergewicht und Diabetes – hier sollte der Halter ein besonderes Augenmerk auf die Ernährung legen.

Hybriden

Zu Beginn wurde wohl um die Farbvielfalt des Dsungaren zu erweitern eine Einkreuzung von Campbells durchgeführt. Die so entstandenen Hybriden sind inzwischen allerdings so weit verbreitet, dass sie ihre artreinen Vorfahren fast aus der Haltung vertrieben haben. Einige Hybriden sind optisch kaum von normalen Dsungaren zu unterscheiden, anderen sieht man den Campbell-Anteil deutlich an. Neben dem veränderten Aussehen leiden viele der Tiere an einer Neigung zu Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes und erheblichen Übergewicht trotz normaler Ernährung.

Roborowski Zwerghamster

Der wohl kleinste Vertreter der Zwerghamster ist der Roborowski. Die nur 7 bis 9 cm großen und gerade mal 25 bis 40 Gramm schweren Nager leben ursprünglich in Wüsten oder Halbwüsten Ost-Kasachstans und Nord-Chinas. Sie sind durch ein eher scheues und schüchternes Wesen gekennzeichnet und werden selbst mit viel Beschäftigung im besten Fall futterzahm. Um sich wohl zu fühlen benötigen sie ca. 1/3 ihres Geheges als Sandbereich und viele Verstecke und Röhren.

Chinesische Streifenhamster

Chinesische Streifenhamster gehören noch immer eher zu den Exoten unter den Zwerghamstern. Bereits ihr Erscheinungsbild mit dem langen schlanken Körper, den großen Ohren und dem ca. 2 cm langem Schwänzchen unterscheidet sie deutlich von den doch eher rundlichen und gedrungenen Campbells, Dsungaren und Roborowskis. Im Gegensatz zu allen anderen Hamsterarten sind Chinesische Streifenhamster sehr gute Kletterer und fühlen sich in einem höheren dreidimensional gestalteten Gehege am wohlsten.

Ausgewachsen erreichen die flinken Nager eine Größe von 9 bis 11 cm und ein Gewicht von 30 bis 50 Gramm. Bei der Ernährung sollte man bei ihnen analog zum Campbell und Hybriden ein besonderes Augenmerk auf die Neigung zu Diabetes legen.

Gesundheit und Notfallapotheke

Wie bei jedem Haustier, ist der Halter auch für die Gesundheit seiner Chinchillas zuständig.

Leider bemerkt man bei den Kleinen meist die Symptome oder Veränderungen wirklich erst, wenn es zu spät ist. Chinchillas sind Meister im Verstecken von Krankheiten. Daher muss man seine Tiere regelmäßig einem Check-Up unterziehen. Entweder kann man diese beim Tierarzt, der auf Chinchillas spezialisiert ist, durchführen lassen, oder aber man behält seine Schützlinge selbst sehr gut im Auge.

Wöchentliches Wiegen gibt den besten Aufschluss über den Zustand. Extreme, schnelle, Gewichtsabnahmen deuten auf eine Krankheit hin. Man sollte sich ein Wiegeprotokoll für all seine Tiere anlegen, mit Name, Datum, Gewicht und ob es Auslauf gab oder nicht.

Ich selbst habe ein Chinbuch, indem ich alle Wiegedaten festhalte und zu jedem Besuch bei einem Tierarzt mitnehmen kann.

 

Was sollte man bei seinem Chinchilla regelmäßig kontrollieren?

Täglich sollte man diese kleine Checkliste beachten und „abarbeiten“:

  • Ist das Tier sauber, geputzt und frei von Verletzungen?
  • Frisst bzw. hat das Tier heute etwas gefressen? Nimmt es Leckerchen an?
  • Wirkt das Tier abgemagerter oder dicker als sonst? Ist das Fell im Ordnung?
  • Sieht der herumliegende Kot normal aus?
  • Ist das Tier agil und aktiv? Ist es an seiner Umgebung interessiert? Nimmt es am Sozialleben teil? Reagiert es, wenn ich es rufe?

 

In regelmäßigen Abständen sollte das Chin in die Hand genommen werden und abgetastet werden.

  • Ist der Bauch weich?
  • Finde ich keine harten Stellen oder Knubbel an der Haut oder im Gewebe?
  • Sind die Augen schön „feucht“ und interessiert? Keine Sandkörner in den Augenwinkeln? Ist das Fell um die Augen trocken?
  • Ist das gesamte Fell gleichmäßig ohne Löcher?
  • Sind die Ohren sauber?
  • Ist die Nase sauber, frei von Ausflüssen? Ist die Region um die Nase trocken?
  • Wie sehen die Fußsohlen aus? Schön ledrig, ohne Kratzer, offene Stellen?
  • Ist die Analregion sauber, nicht verklebt? Ist der Kot normal?
  • Ist die Geschlechtregion sauber? Ist der Penis normal gefärbt und nicht dick?
  • Und zu guter Letzt, am wichtigsten meiner Meinung nach, die Zahnkontrolle.
    Sind die Zähne schön gerade?
    Schließen die Schneidezähne sauber aufeinander ab?
    Sind die Zähne schön gelb bis orange?
    Riecht der Atem nicht unangenehm?

Sollte irgendeine Frage mit „NEIN“ beantwortet werden, empfiehlt es sich, vor allem als Neuling, einen Tierarzt aufzusuchen. Nur „Löcher im Fell“ sind vorerst unbedenklich, solange an der kahlen Stelle keine Schuppen oder Entzündungen zu sehen sind.

Chinchillas können diverse Krankheiten bekommen
Nähere Infos dazu auf
http://www.chinchilla-scientia.de/index.php?id=krankheiten

 

Kleine Köttelkunde

Die Köttel können je nach Ernährungsart und Tier verschiedene Formen annehmen.

Grundsätzlich gilt aber für jede Köttelform, wenn die Köttel folgende Merkmale aufweisen handelt es sich um kranken Kot!

  • kontinuierlich sehr klein (Achtung: manche Chins haben eine individuell kleine Köttelform, die somit nicht pathologisch ist)
  • verminderter Kotabsatz (das Tier muss im Normalfall andauernd Kot ausscheiden)
  • immer stark deformiert
  • stinkend
  • kontinuierlich matschig oder flüssig
  • Blutspuren
  • kontiuierliche Schleimspuren
  • Haar/Kotketten

In diesen Fällen ist UMGEHEND ein Arzt aufzusuchen!

Koetel

Genau wie beim Menschen auch gibt’s bei den Chinchillas auch Größenunterschiede. Manche Tiere haben von Natur aus kleinere (2), andere wieder größere (1), die dann auch normal sind, wenn sie immer so ausschauen.

Auf dem Foto sieht man kleinere Kötel (3), die auf eine leichte Verstopfung hinweisen und sehr kleine Kötel (4), wie sie bei einer Verstopfung zu sehen sind. Allerdings geht`s noch viel kleiner!  (Bild dankend von www.chinchilla-homepage.de)

 

 

Kleine Urinkunde

Eine kurze Übersicht über die verschiedenen Urinverfärbungen

  • gelblicher und etwas trüber Urin
    Physiologische, normale Farbe des Chinchilla-Urins. Die Trübung ist durch die Kalizum-Konzentration im Harn bedingt. Auch durch Aufnahme von Löwenzahn, Möhre, rote Beete kann sich der Urin verfärben, was aber nicht krankheitsauffällig ist.
  • Milchig-trüber Urin
    Erhöhte Kalziumkonzentration, auf wasserreicheres Futter achten, gegebenenfalls den Urin im Labor chemisch untersuchen lassen.
  • Klarer Urin
    Kann auf eine Mangelerscheinung hindeuten, insbesondere einen Kalziummangel, hin. Das Futter sollte optimiert werden, man sollte sich zudem sie Zähne des Tieres ansehen (-) sind diese dunkelgelb/orange gefärbt?).
  • Weißer Urin
    Weißer Urin kann ein Diabetes-Symptom sein.
  • Gleichmäßiger rötlicher, orangener bis hin zu brauner Urin
    Ist der Urin gleichmäßig verfärbt, so handelt es sich um eine Verfärbung hervorgerufen durch verschiedene Futtermittel und in diesen enthaltene Farbpigmente wie z.B. Brombeere oder rote Beete, um eine Verfärbung durch Oxidationsprozesse oder um eine Verfärbung durch Medikamente wie Antibiotika oder Vitaminpräparate.
  • Ungleichmäßig rotgefärbter Urin (Blutbeimischung als Schlieren, Tropfen u.Ä.)
    Deutet auf Blut im Urin hin, bitte einen TA aufsuchen und eine Urinprobe mitnehmen.
    Achtung: Manchmal sind die blutigen Stellen im Urin nur mikroskopisch sichtbar, ansonsten wirkt der Urin normalgefärbt.
    Häufiges Anzeichen für Steine und Entzündungen d.i. Urolithiasis, Nephrolithiasis, Zytitis, Nephritis, aber auch Tumorerkrankungen der Harnwege sowie der Geschlechtsorgane.
  • Gelb-schleimiger Urin
    Symptom für mögliche Zystitis (hervorgerufen durch schleimbildende Bakterien). Wichtig: Der Träger des Urins ist nicht zu vernachlässigen. Auf unterschiedlichen Flächen (Holz, Einstreu etc.) erscheint die Urinfarbe anders als sie tatsächlich ist. Auch reagiert der Urin mit den Materialien und kann so seine ursprüngliche Färbung ändern, insbesondere wenn er schon älter ist.

Normaler, verfärbter Chinchillaurin ist nichts Ungewöhnliches:

Quellen:
– A. Ewringmann; B. Glöckner: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu: Diagnostischer Leitfaden und Therapie. – Stuttgart: Enke, 2005.

 

Kleine Zahnkunde

  • gelb bis organe
    Die gewöhnliche Farbe der Chinchilla-Zähne ist mittelgelb bis tieforange. Dabei wirkt die Farbe ebenmäßig und bedeckt nur die Schneidezähne genauer gesagt die Front dieser. Die Seiten und der hintere Teil der Schneidezähne sowie die Backenzähne sind entfärbt.
  • schwarze Stellen
    Dunkle Stellen an den Zähnen können auf Karies hinweisen.
  • weiße Schneidezähne
    Zum einen können weiße Zähne auf eine Mangelernährung hindeuten. Da die Nährstoffe immer zusammenwirken, ist in den Falle die Gesamternährung des betroffenen Tieres zu optimieren. Da Nährstoffe immer zusammenwirken und deren Aufnahme und Wirkung voneinander abhängt, ist in den Falle die Gesamternährung des betroffenen Tieres sofort zu optimieren. Hier wäre die tägliche Gabe an genügend Kräutern, Blättern, Blüten und Zweigen besonmders hervorzuheben.Zum anderen können entfärbte Zähne ein Anzeichen von gestörtem Stoffwechsel sein. Der Körper kann die ihm durch Nahrung zugeführten Nährstoffe nicht oder nicht in genügendem Maße aufnehmen, was Mängel hervorruft u.a. in Form von weißen Zähnen, aber auch Krampfanfällen, Abmagerung, Fellproblemen etc.

In Betracht kommen z.B. folgende Erkrankungen:

  • Tumore, Krebs
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Diabetes
  • Darmkrankheiten & -entzündungen (z.B. Parasiten, zerstörte Darmflora)
  • Leberschäden
  • Herzerkrankungen

 

Notfallapotheke

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Wie bei jedem Haustier, sollte man als Halter auch für seine Chinchillas bestimmte Dinge in seiner Notapotheke haben.

In solch einer Notfallapotheke befinden sich Erste Hilfe Präparate für den täglichen, hoffentlich nie eintretenden, Ernstfall. Sämtliche medizinischen oder homöopathischen Mittel werden regelmäßig auf ihr Verfallsdatum überprüft. .

  1. Bird Bene Bac ( 4-8 Tuben & Pulver )
  2. CD Vet Darm Aktiv (Darmfloraaufbau genau wie Bene Bac)
  3. Rodi Care akut (Leber-Regeneration)
  4. Heilkohletabletten (erste Hilfe bei Vergiftungen)
  5. Desinfektionsspray , Sterilium
  6. Heilerde (hautfein – Zugabe zum Sandbad)
  7. Elektrolyte (bei allgemeiner Schwäche, nach OP´s, Futterverweigerung)
  8. Fungi-Stop ( Pulver, welches ins Sandbad gegeben wird um Pilzbefall einzudämmen/vorzubeugen )
  9. Fencheltee (Babyfencheltee von Hipp, oder Bioqualität)
  10. Welpenaufzuchtsmilch ( wenn man ein Baby als Handaufzucht hat)
  11. Blütenpollen, Mandelmus(hell), Babybrei (Päppelnahrung)
  12. Critical Care, Herbi Care (Päppelnahrung bei schlecht fressenden Tieren, nach Op´s)
  13. Traubenzucker
  14. Sab Simplex oder Imogas (Mittel gegen Aufgasung)
  15. Colosan (gegen Verdauungsstörungen Aufgasung/Durchfall)
  16. Isotonische Augentropfen
  17. ägyptisches Schwarzkümmelöl (bei vielerlei Problemen wie Innen- & Außenparasiten, zum Entgiften, Wundbehandlung, Pilz, Immunsystemstärkung, Darmreinigung, Verdauungsregulierung etc)
  18. Tier-Bachblüten Globuli Set (Beruhigungsmittel bei Angstzuständen)
  19. kolloaidales Silberwasser 25ppm (blaue Glasflasche – bitte im Kühlschrank aufbewahren – bei offenen Wunden, Pilzbehandlung, Schuppungen)

Hilfsmittel, Verbrauchsartikel & medizinische Geräte:

  1. Einwegspritzen 1ml, 2ml & 5ml
  2. Wattestäbchen
  3. Plastikröhrchen
  4. Einweg Pipetten
  5. Infrarot Ohren Thermometer, Fieberthermometer
  6. Einweg Handschuhe
  7. selbstklebender Verband
  8. Holzspatel
  9. Wärmekissen/ Kirschkernkissen/ Snuggle Save/ Rotlicht-Wärmelampe
  10. Notruf-Zettel mit den wichtigsten Rufnummern ( Tierklinik, Tierarzt, Labor, vertrauensvollen Züchtern )

Salben habe ich überhaupt keine und benutzte diese auch nicht.
Alle Salben die aufgetragen werden, können vom Chinchilla wieder abgeleckt werden, was auch dem Chinchilla schaden kann, da einige Inhaltsstoffe von Salben nicht zum Verzehr geeignet sind.

 

Nähere Infos auch hier zu finden
http://www.chinchilla-scientia.de/index.php?id=gesundheit

 

Infos und Links von
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=chinchillainfoseite
Beste Seite rund um das Thema Chinchillahaltung / Ernährung / Spielzeug mit Tipps und Tricks und vielen nützlichen Links – sowohl für Laien als auch für Fortgeschrittene Chinhalter

Die Vergesellschaftung

Definition

Eine Vergesellschaftung ist eine Zusammenführung fremder Tiere unter Aufsicht des Halters, die bestenfalls auf den Charakter der Tiere abgestimmt ist (z.B. bietet es sich natürlich nicht an ein Chinchilla, welches Platzangst oder Panik vor Artgenossen hat, in eine kleine Transportbox zu sperren etc.).
Vergesellschaftet man Tiere nicht gezielt und setzt sie einfach so zusammen kann dies schlimme Folgen nach sich ziehen wie Bisswunden, Erschöpfungszustände und sogar den Tod.

Es gibt kurze und leichte, aber auch lange und problematische Vergesellschaftungen.
Und: man muss sich im Klaren sein, dass nicht jedes Tier zum anderen passt.
Diese Tatsache muss unbedingt respektiert werden!!!

In der Chinchillaszene gibt es verschieden Vergesellschaftungsmethoden.
Je nach Chincharakter kann eine Methode funktionieren, die Andere dagegen nicht.

Hierzu siehe auch
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=792

Tiere, die sich nicht kennen, sollten niemals! einfach so zusammen in den Hauptkäfig oder in den Käfig eines der Tiere gesetzt werden, sie sollten zuvor stets miteinander vergesellschaftet werden.
Es gibt zwar Chinchillas, die sich auf Anhieb verstehen, ist dies selten der Fall.
Oft kommt es durch solch ein Handeln zu unnötiger Vergesellschaftungserschwerung oder gar -scheitern.

Während das einfache Zusammensetzen bei Kaninchen und Meerschweinchen gut gehen kann, wird es bei Chinchillas in den meisten Fällen schief gehen!
Die Tiere werden sich jagen, beißen und sich schlimmstenfalls ineinander verbeißen oder gar töten.

 

wichtige Tipps vorab

Während der Vergesellschaftung darf man seine Tiere nicht aus den Augen lassen- auch nicht nachts. Daher empfiehlt es sich, eine Vergesellschaftung am Wochenende/ Urlaub/ Feiertage zu starten, wenn man am nächsten Morgen nicht früh aufstehen oder ausgeschlafen sein muss

  • bevor man eine VG startet, ist es ratsam den Schnuppertest durchzuführen
  • nicht jede Methode passt und greift bei jedem Tier, eine VG muss individuell gestaltet werden
  • Respekt und kein ausgeprägter Zwang gegenüber den Lebewesen und ihren Bedürfnissen sollte gewahrt werden
  • kranke, geschwächte, trächtige oder säugende Chinchillas sollten nicht vergesellschaftet werden

 

normales Verhalten während einer Vergesellschaftung

  •    aggressiv-dominantes Aufrichten / Auf-die-Hinterfüße-Aufstellen
  •    Zähne klappen
  •    Besteigen
  •    aggressiv-dominantes und beschwichtigendes Putzen
  •    ängstliches oder dominantes Zwicken
  •    Pipiduschen
  •    Bespringen
  •    Känguruboxen mit den Hinter- und Vorderpfoten
  •    etwas (!) Fellverlust

 

Anzeichen für notwenigen Abbruch

Eine Zusammenführung sollte abgebrochen werden, wenn:
(1) mehr als nur kurz gejagt wird
(2) ein Chin Erschöpfungs- oder Panikzustände zeigt, krampft, massiv zittert, etc.
(3) viel Fell herausgerissen wird
(4) sich die Tiere auf eine Rangordnung nicht einigen können
(5) Blut fließt
(6) versucht wird ins Genick zu beißen – Nackenbiss! Todesabsicht!
(7) wenn die Chins sofort aufeinander losgehen

 

Anzeichen fürs endgültige Scheitern einer Vergesellschaftung

Zu (1)-(3): Hier kann eine erneute Vergesellschaftung versucht werden, möglicherweise ist auch eine andere Vergesellschaftungsmethode notwenig, damit die Zusammenführung klappt.
Zu (4): Können sich die Chins auch nach weiteren Vergesellschaftungsversuchen auf eine Ranordnung nicht einigen können, sollte von einer Zusammenführen abgesehen werden. Auch hier sollte man möglicherweise andere VG-Methoden ausprobieren.
Zu (5): Solange es sich nur um kleinere Wunden handelt, die leicht bluten (es gibt auch Stellen, die strak bluten können trotz oberflächlicher Bisse wie z.B. an den Ohren) kann ein Vergesellschaftungsversuch je nach individuellem Fall nochmal versucht werden.
Als gescheitert gilt meist eine Vergesellschaftung bei den Punkten (6) und (7).

 

Phasen einer Vergesellschaftung

Eine Vergesellschaftung setzt sich fast immer aus mindestens drei (3.-5.Phase), oft auch fünf Phasen zusammen:
1. Erstkontakt (optional, aber anzuraten)
2. Vorbereitungsphase (optional)
3. Klärungs-Phase
4. Kennenlern-Phase
5. Stabilisierungs-Phase

Tiefgründigere Infos bitte folgendem Link entnehmen
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=methoden_vergesellschaftung

 

 

Maria hat uns freundlicherweise Ihren Vergesellschaftungsablauf detailliert zur Verfügung gestellt

ERFAHRUNGSBERICHT EINER CHINCHILLAVERGESELLSCHAFTUNG

Dusty: fast 18 Jahre alt
Rose: etwa 8 Jahre alt, schlimme Vorgeschichte
Lebten zuvor einige Wochen getrennt voneinander in zwei verschiedenen Räumen.

Mittwoch, 17.06.2015

15Uhr: Die zwei Chins werden in einer Transportbox zusammengesetzt. Sie haben Platz um sich etwas aufzurichten und sich, bei Bedarf, aus dem Weg zu gehen. Die ersten Minuten ist alles ruhig, beide wissen nicht richtig wie sie mit der neuen Situation umgehen sollen. Nach einiger Zeit stellt sich Dusty auf einmal grundlos auf und meckert Rose an. Diese stellt sich ebenfalls auf und verpasst ihm eine Pipidusche. Danach wird gut eine Stunde lang sich immer mal wieder angemeckert und mit den Zähnen geklappert. Rose traut Dusty nicht mehr, dabei verhält er sich ab jetzt völlig harmlos.

16.30Uhr: Rose putzt Dusty jetzt öfter mal, wenn sie zu grob wird, wird sie angemeckert. Ab und zu wird sich noch kurz aufgestellt und mit den Zähnen geklappert, direkt danach entspannt sich die Lage jedoch wieder und beide sitzen entspannt mit Körperkontakt.

17.00Uhr: Sie putzen sich gegenseitig sehr viel und sehr stürmisch. Ab und zu ein Abbruchsignal seitens Dusty, wenn es zu viel wird. Er hält völlig still, wenn sie putzt, hält ihr sogar den Hals hin.

18.00Uhr: Dusty besteigt Rose immer wieder. Diese versucht manchmal zu entkommen, er hinterher, drückt sie richtig in die Ecke. Sie gibt aber keine Laute von sich und wehrt ihn auch sonst nicht ab. Manchmal gibt es dabei Kontaktlaute. Dusty kuschelt sich immer wieder mit der Nase unter sie und döst. Sie mit dem Gesicht Richtung Ecke…

20.00Uhr: Keine Veränderung, Umzug in Meerikäfig (59x36cm). Hier haben sie jetzt ein Sandbad und Fressen, was auch beides sofort angenommen wird.

20.15Uhr: Langsam hat Rose die Schnauze voll und meckert Dusty an, wenn er sie besteigt.

20.30Uhr: Rose hat ein Machtwort gesprochen, Dusty lässt sie jetzt in Ruhe und kuschelt sich nur noch an sie, ohne besteigen.

02.15Uhr: Ich gehe ins Bett, bzw aufs Sofa. Chins neben mir. Alles still bis jetzt, hoffe das bleibt so. – Gute Nacht.

Donnerstag, 18.06.2015

12.00Uhr: Habe beide in den Hasenkäfig ziehen lassen. Nach kurzer Aufregung, ausgiebigem Sandbaden und einem kurzen gemeinsamen Vesper schlafen die beiden wieder eng aneinander gekuschelt. Sie verstehen glaube ich die ganze Aufregung nicht…

Sonntag, 23.06.2015

Einzug in den großen Käfig, immer noch keine Probleme. Hätte sie schon früher umziehen lassen, allerdings hat sich der Käfigbau etwas verzögert.

 

 

 

MEINE ERFAHRUNG

Ich selbst habe bereits 5 Vergesellschaftungen hinter mir und empfinde die Vergesellschaftungsform, wie Maria sie beschreibt, als am Besten geeignet.

Bei zwei meiner fünf Vergesellschaftungen gab es den Schnuppertest vor Ort, bei Abholung des neuen Tieres. Diese waren die einfachsten Vergesellschaftungen. Man merkt direkt, welche Tiere sich mögen und kann entspannt die Vergesellschaftung beobachten.

Wiederrum hatte ich eine schwere und eine Horrorvergesellschaftung.

schwer:

Kastrat mit bestehender Weibchen-Geschwister-Konstellation

Als Notfellchen Da Vinci zu mir einzog, war er kurz zuvor kastriert worden.
Budsy, mein Alphaweibchen der bestehenden Gruppe, konnte ihn wortwörtlich nicht riechen und rüttelte am Käfig wie blöd, quiekte und „knurrte“. Die Vergesellschaftung erstreckte sich von November bis Anfang Januar – Käfig an Käfig – Sandbadtausch – Käfigtausch – getrennter, aber aufeinanderfolgender Auslauf. Im Januar hatte ich dann Urlaub und habe die Boxmethode angewandt. Es flog Fell, es wurde gestritten, aber Twiggy war der Ruhepol und nach ca 8h in der Box kuschelten die 3. So durften sie nach 20h in den Meerschweinchenkäfig umziehen. Dort wurde zwar ab und zu noch gezwackt, aber hauptsächlich gekuschelt, geputzt und zusammen gefressen. Nach 4 Tagen kamen sie in einen Kaninchenkäfig, das gleiche Bild. So entschied ich mich 2 Tage später die 3 in die frisch geputzte, mit Dampfreiniger geruchsneutralisierte Voliere zu setzen.
Die Rangordnung war nun aber klar und so war diese Konstellation die Beste und Liebste die ich jemals hatte. Leider starben Budsy und Twiggy letztes Jahr im September – da eine Tierärztin beim Spitzenschleifen den Kiefer meiner Budsy durchstoßen hatte und ich sie nicht mehr retten konnte. Keine 14 Tage später folgte ihr ihre Schwester Twiggy an gebrochenem Herzen (Nahrungsaufnahme verweigert, zusammengekauert in der Ecke gesessen, keine Freude mehr an Auslauf etc.) Diese zwei Mädels, waren das größte Glück der Welt, das ich hatte. Beiden waren handzahm und Budsy sogar mehr als das. Sie schlief in meiner Kapuze, saß stundenlang auf meiner Schulter und putzte mir immer liebevoll das Gesicht. Es ist wirklich wichtig einen Spezialtierarzt zu haben, damit solche Horrorszenarien einfach nicht passieren!

leicht:

Als mein Liebling Budsy nach tierärztlicher Fehlbehandlung im September letztes Jahr starb, wollte ich unbedingt für ihre Schwester Twiggy und Da Vinci wieder eine 3te Dame, um die Gruppe zu festigen und Twiggy den Lebensmut wieder zu geben.
Damals (zu meiner Schande und dem damaligen Nichtwissen) führen wir mit beiden zu einer „Züchterin“ in der Nähe und haben vor Ort mit Zoomi einen Schnuppertest machen lassen. Die 3 haben sich sofort gekuschelt und liebkost – uns war klar, das ist sie.
Nach nichtmal 2 Tagen im Meeri konnten wir problemlos alle 3 in die große Voliere setzen.
Dies war eine schöne und sehr einfache Vergesellschaftung.

Dennoch würde ich nie wieder ein Tier bei einer Zucht holen – gebt SecondhandChins eine Chance 🙂 Die sind genauso lieb und süß wie alle anderen auch – und danken es einem auch, wenn man ihnen ein neues Heim schenkt.

 

Meine Horrorvergesellschaftung

Die zweite schlimme Vergesellschaftung erfolgte dieses Jahr – vor knapp 6 Wochen.
Im Januar hatte ich für mir Cloé eine Partnerin geholt, Zoé. Die Erstvergesellschaftung zwischen den beiden war ein Traum. Schnuppertest – Kuscheln – Heimfahrt – Friede – Freude – Harmonie. Es war perfekt. 2 Tage länger brauchten sie nicht um sich lieben zu lernen.
Dann aber bekamen wir unverhofft ein Baby.
Die Vorbesitzerin verkaufte uns Zoé trächtig. Das Baby wurde via Notkaiserschnitt geholt, da Zoé zu klein und zu jung gewesen ist, um ein Baby zu bekommen. Wir mussten Cloé separat setzten, da Hope(das Baby) eine Handauzucht war und Zoé noch mit der Kaiserschnittnarbe kämpfte. Als Hope 150gr erreichte, wollten wir alle 3 wieder zusammenführen. Aber Pustekuchen.
Aus dem einst schönen -schnuppern – lieben -Szenario- wurde ein -ich gehe sofort auf meine Ex-Beste Freundin los und jage sie aus meinem Revier, weg von meinem Kind-Szenario-. Ich war entsetzt und ratlos.
8 Wochen wurde dann die harmonische Lösung versucht. Sandbadtausch, Käfigtausch, Futterschalentausch. Versuch Nummer 2 erfolgte in einem abgesperrten Auslaufbereich. Gleiches Szenario. Mama geht auf Tante los. Also nochmal Käfig an Käfig, Sanbadtausch und Futterschalentausch. Aber auch Versuch 3 war genau dasselbe. Baby vor Tante.
So entschied ich mich, die 3 einfach räumlich komplett zu trennen.
Cloé bekam einen Doppelstockkäfig und wurde in die untere Etage ausquartiert. Nach 2 Wochen entschied ich mich dann dazu, die Transportboxmethode zu probieren.
Alle drei Chinchillas wurden zusammen in eine mittelgroße Transportbox für Kaninchen gesetzt. Fell flog, es wurde gemeckert, gestrullert, die Box wackelte und tackelte, aber es gab keine Bisse, und kein Blut.
So ließ ich die drei 24h in der Box – ich und mein Freund haben und mit der Beaufsichtigung abgewechselt. Und am nächsten Morgen lagen sie friedlich zusammengekuschelt nebeneinander. So durften sie nach ca. 30h in den Meerschweinchenkäfig umziehen. Dort war auch nur Kuscheln angesagt.
Zusammen im Sand baden und gemeinsames Fressen.
Nach 2 Tagen habe ich sie dann in den Kaninchenkäfig gesetzt. Die ersten Stunden war alles gut, doch dann ging es los, dass Cloé von Zoé wieder gejagt wurde. Also wurden sie wieder kleiner gesetzt und nach erneuten 2 Tagen wieder größer.
Von da an, waren sie aber dann eine kleine Familie – keine Jagereien, kein Gemecker, einfach Harmonie. Und so durften sie alles in allem nach ca 10 Tagen in die Voliere ziehen wo sie nun endlich wieder harmonisch und glücklich zusammenleben können. Für mich selbst, war es aber die Schlimmste Vergesellschaftung, die ich bisher hatte und ich hoffe, dass ich sowas nie wieder erleben muss. Vor allem den Tieren zuliebe nicht.

Tag 2 im Meerschweinchenkäfig

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einige Infos und Links von
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=chinchillainfoseite
Beste Seite rund um das Thema Chinchillahaltung / Ernährung / Spielzeug mit Tipps und Tricks und vielen nützlichen Links – sowohl für Laien als auch für Fortgeschrittene Chinhalter

Das Gehege und die Einrichtung

Hat man sich dafür entschieden sich Chinchillas als Haustiere ins Leben zu holen, so sollte man auch die dementsprechende Unterkunft zur Verfügung stellen.

Das deutsche Tierschutzgesetz schreibt für 2 Chinchillas, die als NUTZTIERE gehalten werden (als Liebhabertier sollte mehr selbstverständlich sein!) eine Mindestgrundfläche von 1 Quadratmeter vor! Das bedeutet einen Käfig mit z.B. mindestens 0,7m x 1,43m Fläche! Die Höhe soll min 1m betragen.

Man sollte aber aus Erfahrung heraus mindestens folgende Maße zur Verfügung stellen.
2 Chinchillas: 2m x 0,8m x 1,2m (B,T,H) oder 1,5m x 1m x 1,5m
3-4 Chinchillas: 2m x 1m x 2m (B,T,H)
5-6 Chinchillas: 2,5m x 1m x 2m (B,T,H)

Die Tiere sind eher Lauf- als Klettertiere, deshalb wird empfohlen, eher längliche Käfige anzubieten anstatt hohe.

Es gibt spezielle Chichillavolieren, die man meist online kaufen kann, man kann aber auch Kleiderschränke umbauen oder gar komplette Volieren im Eigenbau anfertigen.

Von den Gittervolieren rate ich gerne ab, da die Tiere keine Rückzugsmöglichkeiten haben. Man sollte minimum 2 Seiten dieser Volieren abhängen bzw „zubauen“ damit die Tiere auch ihre dunklen Ecken haben können – Nachtaktiv sage ich dazu nur.

Ab einer Höhe von 2m kann eine Zwischenetage eingebaut werden, denn bei niedriger Höhe angebracht nimmt sie den Tieren nur unnötig Platz und Bewegungsfreiheit weg. Ansonsten reichen völlig Sitzbretter, Äste und partiell eingezogene Etagen, die so angebracht werden, dass die Tiere nicht tief stürzen können.

Ein wahrer Selbstbau-Vorzeigekäfig ist der von Julia S. https://m.facebook.com/ChinselPinsel

An diesem kann man sich perfekt gerne orientieren. Aber auch die uns zugewendeten anderen Gehege sind wunderschöne Beispiele artgerechter Haltung! Vielen Dank an Ines, Maren und Cynthia für ihre Bilder!

Sauberhaltung

Das Zuhause der Chinchillas sollte stets sauber gehalten werden. Chinchillas sind reinliche Tiere, die es gerne sauber haben. Dadurch dass die kleinen Schnuckis sogenannte Dauerausscheider sind, ist das tägliche Ausfegen / Aussaugen der Sitzflächen ein Muss.

Fressensreste müssen täglich entfernt werden. Handelt es sich um Trockenfutter, sollte dieses dann entfernt werden, wenn die Tiere daraufuriniert haben.

Die Wasserschale dagegen, sollte täglich gespült und mit neuem Wasser wieder in den Käfig gestellt werden.

Ein Kompletteinstreuwechsel sollte jede 1-4 Wochen je nach Käfiggröße vollzogen werden, es gilt ungefähr 0,5qm pro Woche d.h. ist der Käfig nur 0,5qm groß (Fläche bzw. Breite x Tiefe) sollte er jede Woche geputzt werden, bei 1qm jede 10-14 Tage usw.
Die Einstreu sollte komplett entfernt, die Flächen gesaugt oder gekehrt werden und anschließend mit feuchtem Tuch mit z.B. Essigwasser abgewischt werden.
Dann bestreut man den Boden neu.

Ich selbst nehme jede Woche am gleichen Wochentag den Komplettwechsel vor. Am besten dann, wenn die Kleinen im Auslauf sind. So hat man selbst seine „Ruhe“ beim Putzen und die Tiere werden nicht unnötig gestresst.

Pipiecken hingegen müssen bei Bedarf und häufiger gereinigt werden, meist jede 1-3 Tage je nach Tieranzahl und Einstreuart.

Als Einstreu eignet sich am besten staubarme Hobelspäne, Hanfeinstreu, für Pipischalen auch Holzpellets, solange sie nicht gefressen werden (Probebiss ist erlaubt – aufessen nicht! die Pellets schwämmen im Magen auf und führen zu Verstopfung).

Wenn man keine Einstreu benutzt, sondern Pipischalen, müssen diese regelmäßig saubergemacht werden. Je nach Einstreuart (Pellets bleiben länger frisch!), Tier- und Schalenanzahl jede 1-3 Tage.

 

Einrichtung

Chinchillas sind Nagetiere und das wirklich dem Wort getreu.

Plastik hat daher nichts, aber auch gar nichts im Käfig zu suchen! Abgefressene Teile könnten verschluckt werden und das Tier innerlich verletzten, den Verdauungstrakt negativ beeinflussen und im schlimmsten Fall zum Darmverschluss führen.

Im Käfig sollten auf jeden Fall zur Verfügung stehen

  • Holzhäuschen als Rückzugsorte
  • Viel Korkröhren/Korkäste/Äste als Kletter- und Versteckmöglichkeiten
  • Steine, am besten Große um die Fußsohlen der Chins durch verschiedenste Untergründe gesund zu halten
  • Tonröhren, die vor allem an warmen Tagen einen kühlen Rückzugsort darstellen
  • Sandbad – aus Holz oder Glas (kleine Terrarien / Aquarien eigenen sich wunderbar – das Glas sollte nur dick genug sein!) – sollte 24h am Tag zur Verfügung stehen, da Chinchillas mit dem Sandbaden nicht nur Fellpflege begehen, sondern es ihnen auch hilft Stress abzubauen und der Psyche gut tut – nähere Infos dazu findet man hier
    http://www.chinchillaschutzforum.com/t1807-das-richtige-chinchilla-sandbad
  • bei wenig externem/außerhalb des Käfig stattfindenden Auslaufs ein Laufrad aus Alu oder Holz (Alu ist langlebiger, da Holz angenagt wird), Laufteller
    http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=laufteller_laufrad
  • Weidenbrücken
  • Heubälle/Weidenbälle zum Zernagen
  • Körbe aus Naturmaterial (unbehandelte Weide z.B.)
  • eventuell ein Quetschbrett / Labyrinth
  • Pappröhren
  • Hängematten
  • Kuschelhöhlen
  • Fliesen / Terracotta  (Abkühlungsmöglichkeit)

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Spielzeug und Auslauf

Chinchillas wollen beschäftigt werden. Die kleinen Racker sind intelligente Tiere, die sich nicht nur körperlich sondern auch geistig beschäftigen müssen.

Täglicher Auslauf sollte auf jeden Fall im Vordergrund stehen. Minimum 1h.
Je nach Käfiggröße kann aber auch weniger oft Auslauf gegeben werden.

Wie gestaltet man den Auslauf?

Was für die Käfigeinrichtung gilt, gilt ebenso für den Auslauf. Rückzugsorte, Verstecke, Knabbermaterial, Spielzeug, Sandbad – All das darf auch im Auslauf nicht fehlen.

Hier habe ich euch Bilder von meinem Auslauf

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mein selbstgebautes Spielzeug – Kletterturm und Quetschbrett

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Ideen bzw. Bezugsquellen für Spielzeug und Klettermöglichkeiten

https://www.chinchilla-scientia.com/haltung/besch%C3%A4ftigung/

http://www.zooplus.de
http://www.futterplatz.de
http://www.heuandi.de
http://www.dawanda.de
http://www.fressnapf.de
http://www.laufradschmiede.de
http://www.kaninchenladen.de

 

einige Infos und Links von
https://www.chinchilla-scientia.com/
Beste Seite rund um das Thema Chinchillahaltung / Ernährung / Spielzeug mit Tipps und Tricks und vielen nützlichen Links – sowohl für Laien als auch für Fortgeschrittene Chinhalter

 

Photos ©Manuela Dieringer
Dima-Photography http://www.dima-photography.de

Die Ernährung

Bei der Ernährung scheiden sich zumeist noch die Geister.

Grundsätzlich empfehlen wir aber, wie bei allen Nagern, die naturnahe Ernährung.

Egal für welche Ernährungsweise man sich entscheidet und ob man Fertigfutter wie Pellets gibt oder naturnah ernährt, stets sollten folgende Regeln beherzigt werden, möchte man seinen Chinchillas eine artgerechte Fütterung zusichern und die Gesundheit fördern.

Der Speiseplan von Chinchillas setzt sich aus 4 Komponenten zusammen:

  • Hauptfutter
  • Beifutter
  • Leckerchen
  • Wasser

 

Hauptfutter

Das Hauptfutter jedes folivern Kleinsäugers (Chinchilla, Degu, Meerschweinchen, Kaninchen u.a.) muss das Grün- und Raufutter sein wie es auch in der Natur der Fall ist. Nur dieses gewährleistet eine tadellose Verdauung ohne Fehlgärungen und Darmfloraverschiebung und ihrer Folgen (Durchfall etc.), den optimalen Zahnabrieb und beugt Verhaltensanomalien vor.

Rau- und Grünfutter auf einen Blick:

  • Kräuter
  • Blüten, Blumen
  • Blätter, Laub, Rinde, Zweige (samt Blattwerk, Knospen und Blüten)
  • Gräser
  • artenreiches Heu, Stroh
  • Wurzeln
  • Grünpflanzen und Grünpflanzenteile von Kulturgewächsen z.B. Maisblätter, Chicoree, Möhrenkraut, Raps
  • fressbare Zimmerpflanzen wie Golliwoog oder Tradeskatien

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Rau- und Grünfutter sollten den Chinchillas in unbegrenzter Menge und in entsprechender Vielfalt immer im Käfig zur Verfügung stehen.

Entgegen aller Gerüchte ist  frisches Obst und Gemüse nicht gehaltvoll und darf an Chinchillas zusätzlich (nicht anstatt!) zum Grün- und Raufutter täglich verfüttert werden. Dabei sind individuelle Vorlieben zu beachten, denn gerade Gemüse ist bei vielen Chins eher unbeliebt. Beliebt sind z.B. Chicoree, Endivie, Salatherzen, Apfel oder Möhre. Obst und Gemüse beinhalten Ballaststoffe, Vitamine, viel Wasser, aber insgesamt auch weniger wertvolle Pflanzenstoffe und Fasern als Wildpflanzen und auch Säure und Fruchtzucker, sodass sie keinen Ersatz für Wildpflanzen darstellen wohl aber eine gesunde Ergänzung.

Getrocknetes Gemüse und Obst hingegen ist kein Hauptfutter, sondern Kraftfutter oder Leckerchen.

Beifutter

Zum Mehrbedarffutter zählt das Kraftfutter.
Komponenten, die zum Kraftfutter zählen, sind:

  • Sämereienmischung
  • Mischfutter
    (Beliebte Komponenten für ein selbsterstelltes Mischfutter sind Tomaten, Paprika, Hagebutten, rote Beete, Kartoffeln, Topinampur, Brokkoli, Blumenkohl, Zucchini, Gurke, Karotte, versch. Stiele (Kerbel, Dill, Petersilie), Wirsing, Löwenzahnwurzeln –  man kann auch diese Komponenten mit diversen Samen mischen)
  • Alleinfuttermittel-Pellets (nur unter Vorbehalt zu empfehlen v.a. für Neuhalter)
  • kommerzielles Mischfutter (nicht empfehlenswert! – auf gut Deutsch gebt Ihr euren Tieren damit nur Abfall zum Essen)

Mehrbedarffutter ist in größerer Menge Pflicht bei Tieren während der Trächtigkeit, Laktation (Milcheinschuss), Krankheit und bei Untergewicht/Abmagerung. Haben die Chins hingegen Übergewicht oder fressen zu wenig vom Hauptfutter, muss das Kraftffutter reduziert werden.

Man kann verschiedene Kraftfuttersorten abwechselnd geben oder nur eine Sorte.

Generelle Richtlinie für die Kraftfutter-Menge: Nicht mehr als 7g Kraftfutter pro gesundes, ausgewachsenes Tier und Tag, es sei denn die Tiere teilen sich das Kraftfutter sinnvoll ein und stopfen sich damit nicht voll.

Ausführliches zu Saaten als Kraftfutter siehe hier: Sämereienfütterung bei Chinchillas

Leckerchen

Nicht mehr als 1-2 Leckerchen am Tag; untergewichtige oder kranke Tiere, die schlecht fressen, dürfen deutlich mehr Leckerlies bekommen

Tiere mit Übergewicht bekommen keine Leckereien oder nur bei Bedarf (z.B. Medizingabe)

Tiere mit Krankheitserregern, die sich von Kohlenhydraten ernähren (Hefen, E. Coli, Giardien etc.) bekommen keine Leckerchen oder nur (wenig) Leckereien auf Fettbasis wie z.B. Ölsaaten/Kerne/Nüsse

  • verschiedene größere Nüsse
    (Mandeln (süß – nicht gezuckert), Aprikosenkerne (süß-nicht gezuckert), Haselnuss, Walnuss (nur eine Hälfte), Pecanuss, Cashewkerne  – alle ungeschwefelt! etc.):
  • größere Samen
    (Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne) – wenn Kerne nicht als Teil des täglichen Kraftfutters gereicht werdenimg_7748
  • (einzelne Stücke) getrocknete Früchte
    (Rosine, Gojibeere, Cranberry, Johannisbrotstückchen, Apfelchip, Kiwischeibe, Tomatenscheibe – alle ungeschwefelt! etc.)img_7903
  • (einzelne Stücke) getrocknetes Gemüse
    (Blumenkohlröschen, Möhrenchip, Brokkoliröschen,…) – wenn Gemüse nicht als Kraftfutter gereicht wird
  • Flocken
    (Erbsenflocken, Maisflocken, Ackerbohnenflocken – Vorsicht Dickmacher – gut bei Leichtgewichten, nach OP, bei Durchfall)
  • Mischungen aus getrocknetem Gemüse
    (ein großer Esslöffel für 2 Chins) – wenn Gemüse nicht als Kraftfutter gereicht wird
  • getrocknete Mehlwürmer
    nur 1-3 pro Tier, enthalten viel Protein, machen dick
  • Sämereienmischungen
    (einen kleinen Teelöffel für 2 Chins) – wenn Saaten nicht als Kraftfutter gereicht werden oder reine Mehlsaatenmischung als Leckerchen (gut verträgliche Mehlsaaten: Paddyreis, Buchweizen, Amaranth und Quinoah)
  • 1/2 Erdnuss
    (Anm.: Erdnüsse zählen wie auch Klee, Erbsen oder Luzerne zur Familie der Hülsenfrüchtler und können wie auch diese blähen)
  • Getreideähren, Kolben und Rispen:
    Grüne Weizenähren, Haferrispen, Darikolben, Maiskolben, Flachs, Zierkolbenhirse, Kanariensaat, Rispenhirse – bitte nur 1-2 mal monatlich & zuerst gut verträgliche Mehlsaaten anfüttern und testen wie Paddyreis, Buchweizen, Amaranth und Quinoah, es gibt auch Chins mit Mehl“saaten“unverträglichkeit, daher bitte Kot gut im Auge halten
  • zusatzstoff- und zuckerfreie Kekse und Knabberstangen
    (Selbstgebackenes, Steppenlemmingsprodukte etc.: http://www.chinchillaschutzforum.com/t4370-gesunde-kekse-knabberstangen-aus-futterresten-selberbacken)

Wasser

Wasser muss immer frisch zur Verfügung stehen, im Napf oder einer Flasche, wobei laut Studien Kleinsäuger lieber aus Wasserschalen trinken und so auch mehr Flüssigkeit aufnehmen können. Das Trinken an der „Flasche“ führt zu einer unnormalen Trinkhaltung.

Warum naturnah?

Die naturnahe Ernährung orientiert sich an dem Speiseplan der Wildchinchillas, denn die ernährungsphysiologischen Ansprüche sind und bleiben dieselben. Der Magendarmtrakt und die ständig wachsenden Zähne werden nur durch artgerechte Nahrung optimal beansprucht.

Zu dieser natürlichen Nahrung gehören Kräuter, Blüten, Gräser, Sträucher samt ihrer Blätter, Früchte und Rinde, Wurzeln, Sukkulenten samt ihrer Früchte und Samen, jedoch nicht Fertigfutter bzw. stark verarbeitete Pflanzenmasse aus dem Zooladen.
Je nach Saison sind die Kräuter, Blätter und Gräser wasserreich bis vertrocknet, wasserspeichernde Pflanzen (Sukkulenten) stehen das gesamte Jahr zur Verfügung. Mithilfe dieser stillen Wildchinchillas überwiegend ihren Durst.

Die kleinen Nager und ihre Verdauung sind daran angepasst oft zu fressen, was jedoch ausschließlich dann realisiert werden kann, wenn das Futter nicht zu gehaltvoll ist und nicht schnell und lange satt macht. Nur so wird die Darmpassage nicht überlastet und die Zähne werden perfekt abgenutzt.

Ein Chinchilla, welches hauptsächlich vom Kraftfutter und insbesondere vom kommerziellen Kraftfutter wie Pellets leben muss, verfettet zuerst und wird aufgrund der ausgelasteten und langen Verdauung träge. Später jedoch magert es ab, weil der Darm nicht mehr mitmacht: die Nährstoffe können nicht mehr richtig aufgenommen werden, die Organe werden angegriffen und die Darmflora befindet sich nicht mehr im Gleichgewicht.

Es kommt im schlimmsten Fall zu Zahnerkrankungen, weil die Zähne durch mangelhaftes Kauen des „vorverdauten“ Futters und der geringeren Futteraufnahme nicht mehr gründlich abgenutzt werden. Das problematische Fertigfutter hat aber nicht selten noch viele weitere gesundheitlich Folgen wie Verdauungsstörungen durch Dysbakterie, Parasiten- und Hefenvermehrung, Leber-, Harntrakt- und Nierenerkrankungen. Diese werden zum Einen durch die synthetischen Zusatzstoffe im Fertigfutter verstärkt, und zum anderen durch die so oft praktizierte ausschließliche Trockenernährung ohne die Gabe von Frischfutter.

Daraus folgt, dass Chinchillas mit Futter ernährt werden sollten, welches in größerer Menge aufgenommen werden kann, nicht schnell und lange sättigt und ausgiebig zerkleinert werden muss – all das liegt bei Fertigfutter wie gesagt nicht vor. Die Kriterien werden jedoch vom Raufutter bzw. Trockengrün, Grün- und Frischfutter erfüllt!

Der natürliche Speiseplan

Bei der naturnahen Ernährung unserer Heimchinchillas sollten genau die Futtermittel zur Verfügung gestellt werden, die ihre wilden Verwandten aufnehmen und die sie gesund halten.

Raufutter: Heu, Kräuter, Blätter, Blüten, Rinde

Hochwertiges, artenreiches Heu (z.B. Schwarzwaldheu) sowie getrocknete Kräuter, Blüten, Rinde und Blätter sind der wichtigste Bestandteil der Chinchillafütterung. Diese Pflanzen sollten täglich – bestenfalls nicht nur getrocknet, sondern auch frisch! – in ausreichender Vielfalt und als artenreiche Mischung (mindestens(!) 30 verschiedene Pflanzen) zur freien Verfügung angeboten werden, damit die Tiere notwendige Nähr- und Inhaltsstoffe aufnehmen können, ausreichender Zahnabrieb und Beschäftigung mit dem Futter gewährleistet bleibt.

TIPP:
Einige besonders beliebte Trockenpflanzen für die tägliche Mischung sind Ackerschachtelhalm
Ampfer (Kraut, Blüte)
Birke
Brennnesselkraut
Echinacea
Fichtensprossen
Gänseblümchen
Ginkgo
Hibiskus
Huflattich (Kraut, Blüte)
Kaktusblüten
Kornblume
Klatschmohn
Löwenzahn (Kraut, Blüte, Wurzel)
Luzerne
Mariendisteln  (bitte aufpassen, trotz dass die Tiere so filigran sind, ist es schon vorgekommen, dass sich Diestelstacheln im Mund-/Rachenraum verfangen haben und die Tiere daran erstickt sind)
Ringelblumen
Rotklee
Malve (Kraut, Blüte)
Mädesüßkraut
Schlüsselblume
Spitz- und Breitwegerich
Tagetesblüten
Topinamburkraut
Weidenblätter & -rinde
Wiesen-Bärenklau (bitte aufpassen, der Riesenbärenklau ist gefährlich – wie bei uns kann er Verbrennungen hervorrufen)
Obstbaumblätter wie Apfel, Kirsche, Birne
diverse Beerenblätter wie Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Maulbeere, Heidelbeere, Stachelbeere

Es ist sinnvoll zum einen alle Blüten miteinander zu mischen und zum anderen die Kräuter und Blätter und diese beiden Mischungen dann in zwei getrennten Näpfen anzubieten. Auch Stiele können, ebenfalls im separaten Napf, täglich oder regelmäßig gegeben werden.

Frischfutter

Anm.: Tiere, die noch kein Frischfutter kennen, sollten an dieses behutsam gewöhnt (zuerst kleine Portion, die man nach und nach steigert), die Verdauung und das Allgemeinbefinden sollten bei der Anfütterung gut im Auge behalten werden.

Frischfutter wird in Grün- und Saftfutter unterteilt:

Grünfutter

Wie oben angesprochen stellt Grünfutter einen wertvollen Teil der Chinchillaernährung dar. Dazu zählen in erster Linie Wiesenkräuter und –gräser sowie Zweige (samt Blatt, Blüte, Knospe, Rinde). Diese Gewächse sollten den Tieren nach Möglichkeit – wie schon getrocknet – rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Kommt man an frische Zweige z.B. im Winter nicht ran, so sollten regelmäßig zumindest getrocknete Zweige angeboten werden, die man kaufen oder im Sommer als Vorrat selber trocknen kann. Aber auch im Winter findet man zumindest noch frischen Bambus, Brombeerranken sowie kahle Zweige mit Würstchen.

Neben Zweigen und Wiese können zudem Küchenkräuter (z.B. Basilikum, Thymian, Rosmarien), essbare Zimmerpflanzen (z.B. Golliwoog/Kalisie oder Tradeskantie) sowie gekauftes oder selbst angesähtes Katzen-/Nagergras (Zyperngras, Weizengras, etc.) verfüttert werden. Sie können den Tieren ebenfalls frei zur Verfügung stehen und bilden gerade im Winter guten Wiesenersatz.

 

Saftfutter

Außer des Grünfutters kann Chinchillas abends eine frische Gemüse- und Obstportion angeboten werden. Am beliebtesten sind dabei blättriges Gemüse wie Möhrenkraut, Salate (v.a. Chicoree, Catalogna/Löwenzahnsalat, Radicchio, Rucola, Endivie, Salatherzen), ferner Apfel, Birne, Trauben, Hagebutte, Banane, Karotte, manche mögen auch mal Blumenkohl, Brokkoli, Gurke, Tomate, Orange, Kirsche, Brombeeren, Weißdornbeeren oder Topinambur.

Kraftfutter

Ganz ohne Kraftfutter (= Energie spendendes Futter, reich an Kohlenhydraten, Fetten, Eiweiß) geht es jedoch auch nicht.
Doch anstatt auf problematisches Fertigfutter zurückzugreifen, bietet man bei der naturnahen Ernährung eine artenreiche Mischung aus verschiedenen Sämereien an, die von Wildchinchillas ebenfalls verspeist werden.

Den Fokus legt man beim Mischen auf Ölsamen (Kardi, Mariendistel, Leinsaat, Sesam, Sonnenblumen-, Kürbis-, Gurken-, Melonenkerne, Leindotter, Fenchel, Anis, Kümmel, Flosamen, Nachtkerze, Negersaat).
Falls die Chinchillas Mehlsaaaten vertragen (zuvor unbedingt testen!), kann man unter die Ölsamen etwas Paddyreis, Feingrassamen (Lieschgras, Knaulgras, Rispengras), Buchweizen, Quinoa und Amarant untermischen. Auf Getreidekörner und Hanfsamen sollte man hingegen verzichten.

Man kann erst einmal – bevor man bei Onlineläden bestellt – aus dem Supermarkt, Drogeriemarkt oder Bioladen Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Sesam und Leinsamen kaufen, mischen und anbieten.

Die Saaten können den Tieren zur freien Verfügung stehen, nur bei übergewichtigen Chins und Tieren, die nicht genug Kräuter, Zweige, Frisches und Heu fressen, sondern sich mit Kraftfutter „vollstopfen“ sollte die Menge auf 1-2 EL oder max. 7g Samen pro Tag beschränkt werden. Vor allem Chins im Wachstum, Säugung, Trächtigkeit und Krankheit brauchen jedoch oft mehr Kraftfutter als „normale“ Tiere.

Bezugsquellen für Chinchillanahrung

http://www.hansemanns-team.de
http://www.kaninchenladen.de (haben die Besten Kräuter und Blätter!)

Hilfestellung zum Selbersammeln

http://www.kaninchenwiese.de/ernaehrung/bestimmungshilfen/wiese-pfluecken-fuer-anfaenger/

Wenn du weitere Fragen zu den Chinchillas hast, kannst du dich gerne jederzeit per Email an uns wenden: chinchilla@nagervermittlung-stuttgart.de

 

Infos auf Grundlage von
http://chinchilla-scientia.de/index.php?id=chinchillainfoseite
Beste Seite rund um das Thema Chinchillahaltung / Ernährung / Spielzeug mit Tipps und Tricks und vielen nützlichen Links – sowohl für Laien als auch für Fortgeschrittene Chinhalter

 

ChinPhotos© Manuela Dieringer
Dima Photography http://www.dima-photography.de